Top-Betreuung im Praktikum und Referendariat
Wo bekommen Jurastudierende den besten Einblick ins Berufsleben? Welcher Arbeitgeber bereitet sie während ihrer Anwaltsstation am umfassendsten auf den Berufseinstieg vor? Die strukturierten Programme von Großkanzleien sind bei Praktikanten und Referendarinnen besonders beliebt. Hier lest ihr jetzt, welche Arbeitgeber 2023 in den Kategorien Praktikum und Referendariat am besten abgeschnitten und sich fünf Sterne im azur-Urteil der Redaktion verdient haben.
Für alle, die Jura mit dem Ziel studieren, später im Wirtschaftsrecht zu beraten, ist ein Praktikum während des Studiums eine gute Möglichkeit, Wirtschaftskanzleiluft zu schnuppern. Ob spezialisierte Boutique, Großkanzlei oder MDP-Einheit – häufig entdecken die Studierenden im Praktikum Rechtsgebiete, die sie zuvor nicht kannten, oder merken, dass der eine Kanzleityp besser oder schlechter zu ihnen passt.
Zwar können Studierende nicht in allen Top-Kanzleien ein Praktikum absolvieren, viele Sozietäten bieten diese Möglichkeit jedoch an. Dabei fällt die Betreuung unterschiedlich intensiv aus. In einigen Kanzleien kommen zunächst nur Rechercheaufgaben und andere Zuarbeiten auf die Praktikanten zu. In anderen steht ein Training on the Job auf dem Programm, das die Jurastudierenden je nach Kenntnisstand in die tägliche Mandatsarbeit einbezieht. Oft steht den Praktikanten ein Associate, Counsel oder Partner als Mentor zur Seite.

Häufig bieten die Kanzleien individuell zugeschnittene Praktika an, die ganzjährig absolviert werden können. Besonders beliebt sind allerdings strukturierte Praktikantenprogramme, die neben Einblicken in die tägliche Arbeit auch Fachvorträge und Freizeitevents in der Praktikumsgruppe einschließen. Vor allem in Großkanzleien sind solche Programme sehr verbreitet, häufig in Form eines vier- bis sechswöchigen Sommer- oder Frühlingspraktikums. Zum Angebot gehören teilweise auch Moot Courts, Englischkurse sowie Soft-Skills-Schulungen.
Die besten Praktikumsprogramme
Besonders umfangreich ist zum Beispiel das Praktikumsprogramm der britischen Kanzlei Linklaters, das ehemalige Praktikanten in der azur-Bewerberumfrage 2022 als „gut struktuiert“ und „sehr lehrreich“ bezeichnen. Die deutsche Full-Service-Kanzlei Oppenhoff & Partner ermöglicht den Teilnehmern ihres Sommerpraktikums tiefe Einblicke bis hin zum Programmieren eines Legal-Tech-Produkts. Auch dieses Programm loben Ehemalige in der azur-Umfrage als „fordernd“ und „bereichernd“. Ähnliches gilt für das „ausgezeichnete Programm“ der britischen Spitzenkanzlei Clifford Chance: Hier heben Umfrageteilnehmer etwa die „persönliche Betreuung“ hervor.
Sehr gut schneiden in der azur-Umfrage auch die Programme von Allen & Overy, Baker McKenzie, Fieldfisher, Gleiss Lutz, Hengeler Mueller, Milbank und Noerr ab. Diese Kanzleien erhielten im März von der azur-Redaktion vier von fünf Sternen für ihr Praktikumsangebot. Sie alle bieten gut strukturierte Programme, die sowohl erste Einblicke in die Mandatsarbeit als auch eine sehr gute Weiterbildung in Workshops und Kursen ermöglichen.
Top-Referendarausbildung
Während des Referendariats absolvieren Anwärterinnen und Anwärter des Zweiten Staatsexamens neun bis zehn Monate der praktischen anwaltlichen Ausbildung in einer Kanzlei. Während Referendarinnen und Referendare in manchen Sozietäten während der Anwaltsstation in der täglichen Mandatsarbeit eines Teams ‚bloß mitlaufen‘, bieten ihnen andere Arbeitgeber hervorragende Weiterbildungsprogramme und Kurse zur Examensvorbereitung. Insbesondere große Einheiten bieten viel, von Soft-Skills-Schulungen über Legal-English-Kurse bis hin zur Unterstützung bei der Examensvorbereitung. Standard ist in vielen Kanzleien mittlerweile die Kooperation mit einem Repetitor wie Kaiserseminare, oft flankiert durch interne Repetitorien oder Aktenvortragstrainings.

In diesen Kanzleien profitieren die angehenden Anwältinnen und Anwälte besonders: Die Kanzlei Allen & Overy schließt zum Beispiel Module wie Eyamio und Juracedemy ein und händigt Gutscheine zur Teilnahme an Klausurenkursen aus. Die Referendarausbildung bei Baker McKenzie beinhaltet neben einem ausgeklügelten Mentorenprogramm auch einen möglichen Auslandsaufenthalt. Ein ehemaliger Baker-Referendar lobt in der azur-Umfrage die „gute Einbindung, das zeitnahe Feedback und den Austausch auf Augenhöhe, selbst mit ‚gestandenen‘ Partnern“. Auch das Programm von Clifford Chance ist besonders umfangreich und wird in der azur-Bewerberumfrage als „examens- und praxisorientiert“ bezeichnet – „der Ausbildungsauftrag steht immer an erster Stelle“, heißt es hier auch. Linklaters schult den Nachwuchs gezielt in Zukunftsthemen und ermöglicht ausgewählten Referendarinnen und Referendaren ein dreitägiges Seminar in London. Bei der großen Kanzlei Luther profitieren Referendare an allen zehn Kanzleistandorten von ExamensPlus-Repetitorien, einer Kaiser-Klausurenflatrate und vielem mehr.
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