5-Sterne-Referendariat für Juristen
Wer später als Anwalt in einer Großkanzlei einsteigen möchte, der kann bereits als Referendar wertvolle Einblicke gewinnen. Neben dem ‚Training on the Job‘ bieten einige Kanzleien umfangreiche Zusatzangebote. Eine Übersicht zeigt, welche der diesjährigen azur100 Top- Arbeitgeber in der Kategorie Referendariat am besten abgeschnitten haben.
Während des Referendariats absolvieren Anwärterinnen und Anwärter des Zweiten Staatsexamens neun bis zehn Monate der praktischen anwaltlichen Ausbildung in einer Kanzlei. Bei der Wahl der Stationskanzlei lohnt sich ein genauer Blick, denn die Programme, die Kanzleien dem juristischen Nachwuchs bieten, reichen vom reinen Mitlaufen bis hin zu internen Akademien mit Kursen zur Examensvorbereitung.
Top-Arbeitgeber mit besonders guter Referendarausbildung auf einen Blick (Auswahl):
- A&O Shearman
- Baker McKenzie
- Clifford Chance
- Freshfields
- Gleiss Lutz
- Hengeler Mueller
- Linklaters
- Luther
- Noerr
- Oppenhoff & Partner
- Poellath
Die Top-Ausbilder
Fünf Kanzleien erhielten in diesem Jahr von der azur-Redaktion fünf Sterne für ihre Referendarausbildung. Eine von ihnen ist A&O Shearman. Die fusionierte Kanzlei hat für Referendarinnen und Referendare ein besonders umfangreiches und ausdifferenziertes Programm etabliert. Es enthält zum Beispiel Fachvorträge, ‚Legal English‘-Kurse, Trainings für Präsentationen oder Vertragsdokumentationen. Neuerdings gehören auch Workshops zur Examensplanung und Stressbewältigung dazu. Darüber hinaus zahlt die Kanzlei Referendarinnen und Referendaren einmalig die Kosten für Kommentarliteratur zur Prüfungsvorbereitung und bietet Inhouse-Klausurenkurse sowie den Zugang zu Online-Lernangeboten beziehungsweise Apps an. Über ein Voucher-System können weitere Klausurenkurse bei verschiedenen Anbietern gebucht werden.
Auch die Referendarausbildung von Baker McKenzie gehört zu den besten am Markt. Das Programm umfasst juristische Themen und Examensvorbereitung ebenso wie Soft-Skills-Schulungen und teilweise auch Auslandsaufenthalte. Den Referendarinnen und Referendaren steht während der Station außerdem ein persönlicher Mentor zur Seite. Dieses Engagement schlägt sich auch in der Rückkehrquote nieder: Über 80 Prozent der Neueinstellungen sind ehemalige Referendare.
Die britische Kanzlei Clifford Chance zählt ebenfalls zu den Top-Ausbilderinnen im Markt. „Die Angebote für Referendare und die Möglichkeiten, diverse Praxisgruppen kennenzulernen, waren spitze“, lautet das Fazit eines ehemaligen Referendars. Neben zahlreichen Schulungen profitieren die Nachwuchsjuristinnen und -juristen von der langjährigen Kooperation mit Kaiserseminare zur Examensvorbereitung. Über ein Alumni-Netzwerk hält die Kanzlei Kontakt zu ehemaligen Referendaren, Praktikanten und Mitarbeitenden. Der Erfolg gibt Clifford recht: Fast zwei Drittel der neu eingestellten Associates waren dort bereits im Referendariat.
Wer im Referendariat nicht nur die Kanzleiperspektive, sondern auch die Arbeit in einer Konzernrechtsabteilung kennenlernen will, der ist bei Linklaters gut aufgehoben. Die Magic-Circle-Kanzlei mit Mutterhaus in London kooperiert mit den Rechtsabteilungen von Allianz und E.on und ermöglicht es Referendaren, während der Anwalts- und Wahlstation sowohl Erfahrungen in der Kanzlei als auch im Unternehmen zu sammeln. Bei der Vorbereitung auf das Examen unterstützt Linklaters mit Kaiser- oder Hemmer-Repetitorien und Trainings zum Aktenvortrag.
Großes Engagement für Referendarinnen und Referendare zeigt auch Luther. Die Full-Service-Kanzlei erhält viel Lob von ihren Ehemaligen, die in der azur-Bewerberumfrage unter anderem die „super Ausbildung“, die „enge Einbindung ins Team“, die „sehr guten Einblicke in den Arbeitsalltag“ und die „tolle Vorbereitung aufs Zweite Staatsexamen“ hervorheben. Neben einem abgestimmten Angebot aus Seminaren, Workshops, Probeklausuren und Online-Repetitorien gibt ein Performance Coach Tipps zum Umgang mit Prüfungsdruck. Wer mag, kann während seiner Stage sogar ins Ausland gehen – von Brüssel bis Shanghai ist vieles möglich.
Praktikum als erster Einstieg
Wer noch vor dem Referendariat Großkanzleiluft schnuppern will, für den ist ein Praktikum während des Studiums eine gute Möglichkeit. Zwar können Studierende nicht in allen Top-Kanzleien ein Praktikum absolvieren, viele Sozietäten bieten diese Möglichkeit jedoch an. Dabei fällt die Betreuung unterschiedlich intensiv aus. In einigen Kanzleien kommen zunächst nur Rechercheaufgaben und sonstige Zuarbeiten auf die Praktikanten zu. In anderen steht ein ‚Training on the Job‘ auf dem Programm, das die Jurastudierenden je nach Kenntnisstand in die tägliche Mandatsarbeit einbindet. Oft stehen den Praktikanten erfahrene Anwälte als Mentoren zur Seite.
Häufig bieten die Kanzleien auch individuell zugeschnittene Praktika an, die ganzjährig absolviert werden können. Besonders beliebt sind allerdings strukturierte Praktikantenprogramme, die neben Einblicken in den Arbeitsalltag auch Fachvorträge, Netzwerk- und Freizeitevents in der Praktikantengruppe einschließen. Vor allem in Großkanzleien sind solche Programme weit verbreitet, häufig in Form eines vier- bis sechswöchigen Sommer- oder Frühlingspraktikums. Zum Angebot gehören teilweise auch Moot Courts, Englischkurse und Soft-Skills-Schulungen.
Du suchst eine Referendarstelle oder einen Praktikumsplatz in einer Kanzlei oder einem Unternehmen? Dann sieh dir alle azur100 Top-Arbeitgeber an, die in dieser Kategorie mindestens drei Sterne von der azur-Redaktion erhalten haben.