Diese Unternehmen sind gute Arbeitgeber für Juristen
Versteinerte Hierarchien ohne Aufstiegsmöglichkeiten oder moderne Arbeitskultur mit guter Work-Life-Balance? Die Arbeit in deutschen Rechtsabteilungen unterscheidet sich stark. Diese 17 Unternehmen sind unter den azur100 Top-Arbeitgebern 2024.
Die Arbeit in der Rechtsabteilung ist für viele Nachwuchsjuristinnen und -juristen eine beliebte Alternative zur Karriere in einer Wirtschaftskanzlei. Vorteile der Inhouse-Karriere sind weithin bekannt und zeigen sich recht konstant jedes Jahr in den Ergebnissen der azur-Associate-Umfrage. Im Vergleich mit angestellten Anwälten in Kanzleien fällt es Unternehmensjuristen häufig leichter, Beruf und Familie sowie Freizeit zu vereinbaren und sie fühlen sich weniger überlastet. Pessimistischer sehen Legal Counsel jedoch häufig ihre Aufstiegschancen.
Schönes Leben als Legal Counsel?
Inhouse-Juristen arbeiten manchmal noch als Generalisten. Dann unterscheidet sich ihre Arbeit deutlich von der in einem spezialisierten Rechtsbereich in der Großkanzlei. Doch auch innerhalb der Inhouse-Welt unterscheiden sich die Tätigkeiten und Chancen stark. Das zeigen die gegensätzlichen Kommentare von jungen Syndikusanwälten in der azur-Associate-Umfrage 2023 über den eigenen Arbeitgeber. Während ein Legal Counsel die Strukturen in seiner Rechtsabteilung als „konservativ und verkrustet“ bezeichnet, ist der Nachwuchs eines anderen Dax-Unternehmens begeistert vom „Großkanzlei-Feeling“ und schwärmt von „großen Weiterentwicklungsmöglichkeiten“.
Viele Inhouse-Stimmen loben die Homeoffice-Möglichkeiten ihres Arbeitgebers. So schwärmt ein Inhouse-Jurist: „Ob und wie viel man im Homeoffice arbeiten will, ist einem vollständig selbst überlassen – es sind jedoch viele immer im Büro, da die Atmosphäre teamorientiert, locker, aber dennoch leistungsbezogen ist und ein sehr starker Zusammenhalt besteht“. Andere Stimmen zeigen Schwierigkeiten im Unternehmen auf: „Schlechte Begleitung besonders geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten. Wer zu schnell läuft, gilt als überheblicher Karrierist.“ Ein weiterer Syndikus kritisiert: „Es finden nie Team-Events statt, nicht mal Weihnachtsfeiern.“ Eine andere lobt hingegen die Harmonie in seinem Team: „Wir haben ein sehr freundschaftliches und kollegiales Verhältnis in der Rechtsabteilung.“
17 Rechtsabteilungen mit guten Karrierechancen
In Rechtsabteilungen warten spannende Herausforderungen auf junge Juristinnen und Juristen. Unter den Top-Arbeitgebern 2024 sind dieses Jahr viele Rechtsabteilungen, die in Sachen Karriereperspektiven durchaus mit Kanzleien mithalten können.
Unter die Top 50 haben es RWE und Siemens geschafft. Der Technologiekonzern Siemens punktet beim Nachwuchs mit Diversity, Familienfreundlichkeit und Work-Life-Balance. Gelobt wird auch das „internationale und abwechslungsreiche Aufgabenportfolio“ und das breite Weiterbildungsangebot. Auch bei RWE sind die Syndizi überdurchschnittlich zufrieden und loben Gestaltungsmöglichkeiten, Gehalt und die großzügigen Homeoffice-Regelungen. Der Konzern erhielt im März den azur-Award für Karriereförderung wegen eines Talentprogramms, das schon die jüngsten Nachwuchs-Syndizi anspricht und den Nachwuchs strukturiert in verschiedene Konzernbereiche einführt.
Die Spezialisierungsmöglichkeiten sind groß. Wer sich für Energierecht interessiert, findet neben RWE auch in der Bundesnetzagentur spannende Aufgaben. Der börsennotierte Softwarekonzern SAP Deutschland punktet mit einer innovativen Rechtsabteilung für Bewerber, die sich mit IT-Recht und Softwaretechnik beschäftigen möchten. Das Biotechnologieunternehmen BioNTech bietet dynamische Strukturen sowie gute Aufstiegsmöglichkeiten schon für Werkstudenten.
Im Süden bzw. Südwesten bieten die Autobauer BMW und die Mercedes-Benz Group sowie die Allianz und EnBW Energie Baden-Württemberg dem juristischen Nachwuchs anspruchsvolle Aufgaben. Im Westen sind Henkel, E.on und die Deutsche Telekom eine gute Alternative zur Arbeit in einer Großkanzlei. Auch bei Finanzinstituten wie Deutsche Bank, KfW oder Targobank lohnt sich ein Einstieg in die Rechtsabteilung.
Wer in der Rechtsabteilung der Deutschen Bahn einsteigt, kann mit flexiblen Arbeitsmodellen und Auslandsstationen rechnen. Bei der Bundeswehr werden Juristinnen und Juristen verbeamtet und profitieren von flexible Arbeitszeiten wie Homeoffice-Regelungen.
Du suchst das passende Unternehmen für deinen Einstieg in eine Inhouse-Karriere? Dann filtere die Unternehmen unter den Top-Arbeitgebern 2024 danach, was dir besonders wichtig ist.