Siemens
Top-Arbeitgeber: Platz 49Großer Technologiekonzern, starke Rechtsabteilung
Begehrter Arbeitsplatz. Nachwuchsjuristen, die bei Siemens einsteigen, erwarten große Projekte mit abwechslungsreichen Aufgaben. Aktuell beschäftigt sich die Rechtsabteilung intensiv mit der Digitalisierung und Themen wie Legal Design und Smart Contracts. Bewerber mit IT-Affinität haben somit gute Chancen, eine der raren freien Stellen zu ergattern. Siemens stellt sowohl Berufsanfänger als auch erfahrene Juristen ein. Wem der Einstieg gelingt, der trifft auf glückliche Kollegen: Fast alle Siemens-Juristen, die an der azur-Umfrage teilgenommen haben, würden ihren Arbeitgeber Bewerbern empfehlen. Auch wollen die meisten der Inhouse-Juristen selbst noch in fünf Jahren hier arbeiten. Kein Wunder, dass die Umfrageteilnehmer nicht nur insgesamt überdurchschnittlich zufrieden sind, sondern auch für Betriebsklima, Arbeitsinhalte, Internationalität, Gehalt und Vereinbarkeit von Karriere und Familie gute bis sehr gute Noten verteilen.
Arbeiten mit den Besten. Der Technologiekonzern bietet Nachwuchsjuristen eine gesunde Balance von spannender inhaltlicher Arbeit und vernünftiger Work-Life-Balance. Diese Kombination findet sich selten auf dem juristischen Arbeitsmarkt. Die Siemens-Juristen verteilen auch in puncto Arbeitsbelastung gute Noten – und das, obwohl sie mit rund 49 Stunden pro Woche laut azur-Umfrage immerhin rund vier Stunden länger im Büro beziehungsweise im Homeoffice sitzen als ihre Kollegen in anderen Rechtsabteilungen im Durchschnitt. An das in Großkanzleien übliche sehr happige Arbeitspensum reichen freilich auch die Siemens-Syndizi lange nicht heran. Dafür zahlt Siemens verglichen mit anderen Unternehmen ein fürstliches Gehalt und kann in puncto Arbeitsniveau mit Großkanzleien mithalten. „Die Rechtsabteilung von Siemens ist herausragend – fachlich exzellent und einmalig in der Breite der abgedeckten Themen“, konstatiert ein externer Anwalt.
Krise als Chance. Gleich mehrere Siemens-Juristen, die sich in der azur-Umfrage zufrieden mit dem Aus- und Weiterbildungsprogramm zeigen, heben die Umstellung auf ein digitales Angebot mit virtuellen Schulungen als konkrete Verbesserung hervor. Andere freuen sich über die flexiblen Arbeitszeitmodelle und wünschen sich, dass diese auch nach der Corona-Pandemie beibehalten werden. Etwas auf der Strecke geblieben ist zuletzt nach Ansicht der Umfrageteilnehmer die Kommunikation seitens des Arbeitgebers: Hier vergeben sie unterdurchschnittliche Noten. Gleiches gilt für die Karrierechancen. Zwar gibt es vereinzelt Lob für „gezielte Förderung“ und „persönliches Mentoring“, mehrere Syndizi sehen jedoch noch Luft nach oben und wünschen sich etwa „regelmäßige Kommunikation“, „individuelles Aufzeigen von Karrierechancen“ sowie „offene Kommunikation über Initiativen und Positionen, in denen Frauen besonders gefördert werden“.
- 4 bis 5 Volljuristen
- ca. 70 Referendare
- nach Bedarf Praktikanten
Praktikum & Referendariat
Vereinzelt nimmt Siemens Praktikanten auf, ein Programm gibt es für sie jedoch nicht. Ein besonderes Augenmerk legt der Konzern auf die Ausbildung von Referendaren. Neben einem persönlichen Mentor gibt es am jeweiligen Standort einen Referendarbeauftragten. Wie in anderen Unternehmen auch begleiten Referendare die Anwälte zu Gerichtsterminen. Eine Rotation zwischen einzelnen Abteilungen ist ebenso möglich wie die Teilnahme an Seminaren für die Syndizi. Sind Referendare besonders talentiert, setzt Siemens sie vereinzelt auch im Ausland ein, etwa in Dubai, Südafrika oder Hongkong.
Ausbildung & Karriere
Juristen steigen bei Siemens in der Regel als Counsel ein, nach 3 Jahren ist der Sprung zum Senior Counsel möglich. Die nächste Karrierestufe Lead Counsel beinhaltet bereits Gruppenleitungsfunktionen. Im Konzern gibt es zahlreiche Rechtsabteilungsleiter für verschiedene Standorte in Deutschland oder Geschäftssparten. Diese Positionen besetzt Siemens vorzugsweise aus den eigenen Reihen. Ein Up-or-out-Prinzip gibt es nicht, auch ohne die Übernahme von Personalverantwortung ist eine Karriere als juristischer Spezialist möglich. Die Syndizi sind laut azur-Umfrage damit nicht zufrieden – die Noten für die Aufstiegschancen innerhalb wie außerhalb der Rechtsabteilung liegen unter dem Marktdurchschnitt. Deutlich positiver bewerten sie dafür das umfangreiche Weiterbildungsangebot. Für Neuzugänge gibt es ein Kolloquium mit 2 fünftägigen Trainingsmodulen, außerdem schult Siemens die Syndizi in betriebswirtschaftlichen Fähigkeiten ebenso wie in Soft Skills. Für Juristen mit Führungsambitionen gab es zuletzt ein spezielles 18-monatiges internationales Programm.
Arbeit, Leben & Familie
- 2 bis 3 Tage pro Woche mobiles Arbeiten als zukünftiger, konzernweiter Standard
- Vielfältige, flexible Arbeitszeitmodelle
- Betriebskindergärten, standortabhängige Kinderbetreuung
Stand: Druckausgabe von azur100 2022 mit Erscheinungsdatum 18.03.2022 (Ausnahme: Gehälter, diese werden regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.
Standorte in Deutschland: München (Konzernzentrale), Berlin, Erlangen und Nürnberg, daneben u.a. Niederlassungen in Düsseldorf, Leipzig, Mannheim, Hamburg, Stuttgart
Volljuristen in Deutschland: 157
Frauenanteil Volljuristen: 46,5 %
Internationale Präsenz: Siemens beschäftigt Juristen an mehr als 60 Standorten weltweit. Insgesamt arbeiten knapp 300.000 Menschen bei dem Konzern.
Zwei vollbefriedigende Staatsexamina sind bei Siemens gerne gesehen. Zwar sind diese positionsabhängig nicht immer zwingend notwendig, in der Mehrheit der Fälle legt das Unternehmen jedoch Wert auf das Doppelprädikat. Auch Englischkenntnisse setzt das Unternehmen voraus und prüft diese im Vorstellungsgespräch. Zusätzlich sollten Bewerber IT-Kenntnisse vorweisen können, diese werden jedoch nicht gesondert geprüft. Das Bewerbungsgespräch führen eine Person aus der entsprechenden Rechtsabteilung und ein Personaler. Pandemiebedingt finden Bewerbungsgespräche bei Siemens aktuell in der Regel virtuell statt.
Syndikusanwälte:
1. Jahr: 110.000 Euro
2. Jahr: 112.000 Euro
3. Jahr: 115.000 Euro
Referendare: max. 1000 Euro/Monat*
Wissenschaftliche Mitarbeiter: keine Angaben
*Angabe aus dem Vorjahr
- Bank- und Finanzrecht
- Compliance-Untersuchungen
- Gesellschaftsrecht
- M&A, Private Equity und Venture Capital
- Patentrecht
- Regulierte Industrien
- Technologie und Medien