Das sind die Top-Arbeitgeber 2023
Die Chancen für einen erfolgreichen Berufseinstieg stehen trotz Wirtschaftskrise gut: Um qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen, legen sich Arbeitgeber mächtig ins Zeug, bieten fürstliche Gehälter oder ausgeklügelte Ausbildungsprogramme. Nicht nur Großkanzleien, auch Boutiquen gehören zu den 50 attraktivsten unter ihnen.
CMS Hasche Sigle hat sich an die Spitze der azur-Liste zurückgekämpft: Sie löst Freshfields Bruckhaus Deringer nach sechs Jahren in Folge auf Platz eins des Arbeitgeberrankings ab. Besonders gut ist die Stimmung unter den CMS-Associates, wenn es um die Themen Anspruch und Niveau der Arbeitsinhalte, Weiterbildung und Karriereaussichten geht. In diesen Kategorien verteilen die Angestellten in der azur-Umfrage überdurchschnittliche Noten und sind zufriedener mit ihrer Arbeitgeberin als im Vorjahr. Konstant hoch ist bei CMS die Zahl der Neueinstellungen: Keine andere Kanzlei bietet in Deutschland so viele Plätze für Berufseinsteigerinnen und -einsteiger.
Wonach suchst du bei deinem Arbeitgeber? Möchtest du möglichst viel Geld verdienen? Suchst du nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance oder ist dir eine hohe Frauenquote in der Partnerschaft wichtig? Finde hier deinen Arbeitgeber, der deinen Vorstellungen entspricht.

Nicht mehr Stellen, aber andere
Was das Niveau der Neueinstellungen insgesamt angeht, so ist die zurückhaltende Einstellungspolitik aus den Anfängen der Corona-Pandemie zwar Schnee von gestern. Dennoch planen nur rund 45 Prozent der Top-50-Arbeitgeber, mehr Associates als im Vorjahr einzustellen. Ebenso viele planen für 2023 mit weniger Stellen, bei 10 Prozent bleibt das Niveau gleich. Gerade die ganz großen Einheiten wie Freshfields Bruckhaus Deringer, Baker McKenzie, Taylor Wessing, aber auch deutsche Großkanzleien wie Gleiss Lutz oder Noerr sind nicht so einstellungsfreudig wie im Vorjahr. Das sorgt auch bei der Platzierung in der azur-Liste für Bewegung. Andererseits schaffen etliche Arbeitgeber zusätzlichen Platz für Juristinnen und Juristen, die Karriere abseits der klassischen Staatsexamenslaufbahn machen möchten – sei es als ‚Litigator‘ in einer auf Massenklagen spezialisierten Freshfields-Einheit oder als Wirtschaftsjuristin oder -jurist.
Geld regiert weiterhin die Welt
Wer seinen Associates viel zahlt, konnte auch in der aktuellen azur-Liste, die den Stand Mitte Oktober 2022 abbildet, einige Plätze gutmachen. Nicht wenige Kanzleien, die sich im Vorjahr nicht am Gehaltswettkampf beteiligt hatten, zogen im Herbst 2022 nach, andere legten beim ohnehin üppigen Gehalt eine Schippe drauf: Milbank gehört mit einem Einstiegsgehalt von 180.000 Euro nun zur Marktspitze. In dieser Hinsicht haben die Unternehmen das Nachsehen. Obwohl viele ihre Ausbildung professionalisieren und interessante Perspektiven für junge Juristinnen und Juristen bieten, schaffte es keines von ihnen unter die ersten 50 der azur-Liste.
5.000 Teilnehmer berichten über Arbeitsalltag
Um die attraktivsten Arbeitgeber für Juristinnen und Juristen zu finden, hat die azur100-Redaktion rund 5.000 Bewerber, Associates und Inhouse-Anwälte befragt, die Auskunft über ihre Arbeitssituation gegeben haben. Hinzu kommen die Angaben der Arbeitgeber zu wichtigen Kennzahlen wie dem Einstiegsgehalt oder den freien Stellen für Juraabsolventen. Auf dieser Grundlage berechnet die azur100-Redaktion den azur-Karrierefaktor, der über die Platzierung entscheidet. Auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter fließt in diese Bewertung mit ein. So kann es passieren, dass auch kleinere Arbeitgeber mit vergleichsweise wenigen freien Stellen, aber einer sehr zufriedenen Mannschaft einen der vorderen Plätze in der azur-Liste belegen. Es bedeutet aber auch, dass ein bekannter Name allein keine gute Platzierung garantiert. Der azur-Karrierefaktor, der über die Platzierung entscheidet, besteht aus vier Einzelfaktoren: Neueinstellungen, Einstiegsgehalt, Zufriedenheit der Mitarbeiter und Image des Arbeitgebers.