Wo die zufriedensten Associates arbeiten

Sechs Arbeitgeber haben bei ihren angestellten Juristinnen und Juristen besonders gut abgeschnitten. Sie erhielten von der azur-Redaktion jeweils fünf Sterne für die Associate-Zufriedenheit. Neben fünf Kanzleien zählt auch ein Unternehmen zu den beliebten Arbeitgebern.

Die vollen fünf Sterne für die Associate-Zufriedenheit konnten in der azur100 2024 nur sechs Arbeitgeber erreichen. Neben guten Fortbildungsmöglichkeiten, interessanten Arbeitsinhalten und der Möglichkeit sich weiterzuentwickeln ist für die meisten Associates das Betriebsklima sowie eine moderate Arbeitsbelastung wichtig. Auch das Gehalt ist entscheidend dafür, ob Associates mit ihrem Arbeitgeber zufrieden sind. Vor allem aber die Stimmung im Team und ein gutes Verhältnis zu den Partnerinnen und Partnern tragen zur Zufriedenheit bei.

Worauf Associates bei der Wahl des Arbeitgebers achten sollten:

  • gute Aus- und Fortbildungsangebote
  • anspruchsvolle Mandate
  • angemessene Work-Life-Balance
  • gutes Auslastungsmanagement
  • faire Bezahlung
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Mitsprachemöglichkeiten
  • angenehmes Betriebsklima
  • passende Aufstiegsmöglichkeiten

Zufriedene Syndizi

Dass eine gute Work-Life-Balance und anspruchsvolle juristische Arbeit sich nicht ausschließen, beweist die Münchner Konzernrechtsabteilung der Allianz. In der aktuellen Associate-Umfrage loben die Mitarbeiter das „Verständnis für familiäre Belange“, die „kollegiale Atmosphäre“ und die faire Arbeitsbelastung. Auch mit der Internationalität ihrer Arbeit sind die Syndizi überdurchschnittlich zufrieden. Secondments bei anderen Allianz-Gesellschaften im In- und Ausland sind möglich und ausdrücklich erwünscht. Die rund 40 Volljuristen, die in München tätig sind, lösen viele Rechtsfragen intern und arbeiten laut einer Syndikusanwältin „auf anspruchsvollem Niveau“.

Anspruch und gute Stimmung

Auch in der Düsseldorfer Kanzlei Arqis sind die jungen Anwältinnen und Anwälte glücklich. Besonders das Betriebsklima und der Anspruch der Tätigkeit sind laut Associates in der azur-Umfrage ein Pluspunkt. Wer in die Kanzlei einsteigt, kann sich zum Beispiel bei Restrukturierungen oder Transaktionen mit Japan-Bezug einbringen, zudem besteht ein Schwerpunkt im Arbeitsrecht. Associates loben unter anderem die „flexiblen Arbeitszeitmodelle“, die guten Entwicklungsmöglichkeiten sowie die „familiäre Stimmung“. Mit knapp 70 Berufsträgern ist die Kanzlei überschaubar groß. Sie unterstützt Associates auf dem Weg in die Partnerschaft mit Coachings, externen Audits und regelmäßigem Partner-Feedback. Zuletzt führte sie ein neues zweitägiges Intensivseminar für die Arbeitsrechtler ein.

Start-up-Euphorie und Freizeitglück

Die Hamburger Kanzlei Neuwerk überzeugt bei den eigenen Associates mit interessanten Arbeitsinhalten und guter Stimmung. Sie ist mit 30 Berufsträgern eine der kleineren Kanzleien im azur100-Ranking. Nachwuchsanwälte können sich unter anderem bei der Arbeit für den breiten Mandantenstamm im Konfliktlösungsteam einbringen, in der arbeitsrechtlichen Unternehmensberatung oder in der etablierten Immobilienpraxis der Kanzlei engagieren. Besonders gut kommt beim Nachwuchs an, dass „Partner der Kanzlei die Vereinbarkeit von Karriere und Familie selbst vorleben“. Associates bei Neuwerk arbeiten laut azur-Umfrage mit 45 Wochenstunden deutlich weniger als der Marktdurchschnitt, der in Kanzleien bei 52 Stunden liegt.

Wer sich für Fonds interessiert, kann in der Berliner Boutique Orbit glücklich werden. Das zeigen die Bewertungen der angestellten Anwältinnen und Anwälte in der Associate-Umfrage. Die Berliner Boutique ist die erste deutsche Kanzlei, die sich ausschließlich auf die Beratung zum Fondsrecht spezialisiert hat. Der Nachwuchs bewertet viele Aspekte überdurchschnittlich, etwa die Arbeitsinhalte, das Gehalt, die Personalführung oder auch die Arbeitsbelastung und Work-Life-Balance. Das laut Umfrage  großartige Betriebsklima  könnte auch mit dem Start-up-Spirit zusammenhängen. Die 2021 von fünf ehemaligen Poellath-Anwälten gegründete Kanzlei setzt auf eine moderne Ausrichtung. Eigene Büros oder Schreibtische gibt es nicht, alle, auch die Gründungspartner, arbeiten im Open Office.

Lob für Verbesserungen

Die Kanzlei Voelker & Partner macht Associates an den Standorten Balingen, Reutlingen und Stuttgart mit flexiblen Teilzeitmodellen und moderaten Arbeitszeiten glücklich. Laut einem Teilnehmer der aktuellen azur-Associate-Umfrage ermöglicht die multidisziplinäre Kanzlei „Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen“. Besonders die Associate-Ausbildung sorgt für einen gelungenen Berufseinstieg. Der Nachwuchs kann regelmäßig interne Wahlstationen durchlaufen und in den ersten zwei Berufsjahren zweimal jährlich in einer anderen Praxis oder an einem Standort seiner Wahl hospitieren.

Besonders zufrieden ist auch der anwaltliche Nachwuchs der Frankfurter Sozietät Wendelstein. Die Partner der Transaktions- und Prozesskanzlei sind laut Associate-Umfrage zuletzt besonders gut auf Verbesserungsvorschläge eingegangen. Sie binden den Nachwuchs nun in viele Management-Entscheidungen wie Recruiting, den Außenauftritt und neue Fortbildungen ein. Auch die Regelungen zum Homeoffice sind auf Associate-Wunsch mittlerweile komplett flexibel. Neben der Feedback­kultur loben die angestellten Berufsträger der kleinen Sozietät das „familiäre Umfeld ohne Konkurrenzdenken“, das „harmonische Arbeitsumfeld“ und das Niveau der Arbeitsinhalte. Die Mandate im Bereich Konfliktlösung sind oft international und großvolumig.

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