Die besten Arbeitgeber in der Mitte Deutschlands

Der Rechtsmarkt in Hessen ist klar von der Anwaltsmetropole Frankfurt am Main geprägt. Wer eine Karriere im Bank- und Finanzrecht anstrebt, für den ist die hessische Landeshauptstadt ,the place to be'. Ein großer Teil der Wirtschaftskanzleien betreibt hier ein Büro, aber auch viele kleinere Einheiten sind hier zu finden. Fünf Arbeitgeber schnitten bei der azur100 Top-Arbeitgeber-Recherche besonders gut ab.

Frankfurt mit seinen großen deutschen Banken und den dazugehörigen Rechtsabteilungen ist die Finanzmetropole Deutschlands und traditionell der wichtigste Standort für Großkanzleien. Fast alle unterhalten hier ein Büro. Wer im Bank- und Finanzrecht seine Zukunft sieht, für den gibt es regional gesehen praktisch keine Alternative. Natürlich ist auch eine Inhouse-Karriere in einer der großen Banken Frankfurts eine Option.

Aber auch für die Beratung von Unternehmenstransaktionen ist die Mainmetropole ein wichtiges Zentrum. Im Wettbewerb um den talentierten Nachwuchs in Frankfurt kämpfen Kanzleien mit harten Bandagen. Hier werden, vor allem von transaktionsgetriebenen US-Kanzleien, Spitzengehälter gezahlt. Wer ein Prädikatsexamen in der Tasche hat, hat praktisch freie Wahl unter den Arbeitgebern. Jenseits von Finanzrecht und dem M&A-Geschäft sind viele Kanzleien breiter aufgestellt. Sie orientieren sich stärker am Mittelstand und stehen oft jahrelang an der Seite ihrer Stammmandanten. Jungen Juristinnen und Juristen bieten sie zwar keine Spitzengehälter, aber dafür eine Work-Life-Balance, die den Namen auch verdient.

Finanzriese auf weiterem Wachstumskurs

Dass es mit der Deutschen Bank ein Arbeitgeber aus dem Finanzsektor unter die besten Arbeitgeber in der Mitte Deutschlands geschafft hat, ist keine Überraschung. Bank-, Finanz- und Kapitalmarkt-, Gesellschafts-, Arbeits- oder Insolvenzrecht? Die Deutsche Bank hat für alle wirtschaftsaffinen Juristinnen und Juristen etwas zu bieten – und mit bis zu 15 neuen Stellen für Volljuristen für 2024 ist der Finanzriese auf Wachstumskurs. Wer dort einsteigt, kann sich auf eine Arbeit in einem internationalem Umfeld freuen und auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance hoffen. Ein festes Ausbildungsprogramm gibt es für den juristischen Nachwuchs bisher zwar nicht, insgesamt muss sie sich mit der Ausbildung aber nicht hinter Wettbewerbern verstecken.

Auch wenn sich vieles auf Frankfurt und den Finanzsektor konzentriert, hat es mit BioNTech ein Pharmaunternehmen aus Mainz in die Riege der Top-Arbeitgeber Mitte geschafft: Spätestens seit Ausbruch der Corona-Pandemie kennt jeder das Unternehmen, das durch seine stark gewachsene Rechtsabteilung auch für Juristinnen und Juristen interessante berufliche Perspektiven bietet. Wer hier anfängt, sollte Spaß und Interesse daran haben, Prozesse mitzugestalten und nicht auf ausgetretenen Pfaden zu laufen. Vieles entwickelt sich bei BioNTech dynamisch, dabei bleibt viel Platz für Gestaltung. Wer zudem Interesse an einer Tätigkeit mit vielen internationalen Bezügen hat und eine gute Work-Life-Balance anstrebt, ist hier womöglich richtig.

Interdisziplinär oder familiär

Wer sich für die interdisziplinäre Arbeit in einer der Big-Four-Gesellschaften interessiert, könnte bei KPMG Law anheuern. Der Rechtsberatungsarm der Big-Four-Gesellschaft KPMG ist in einer Vielzahl von Rechtsgebieten unterwegs und hat sich bei juristischen Großprojekten einen Namen gemacht, beispielsweise zur Abwehr der Dieselklagen für Volkswagen. Wer als Juristin oder Jurist einsteigt, profitiert unter anderem von umfangreichen Weiterbildungsangeboten, die unter dem KPMG-Dach angeboten werden. Associates heben außerdem besonders die Internationalität ihrer Arbeit hervor.

Besonders zufriedene Associates arbeiten laut Ergebnissen der aktuellen azur-Umfrage bei der Kanzlei Kunz. Ursprünglich aus Koblenz hat die Kanzlei in den vergangenen Jahren eine Wachstumsstory hingelegt: 2021 eröffnete sie ein Büro in Düsseldorf, 2022 kam eines in Stuttgart und 2023 schließlich eines in Frankfurt hinzu. Sie berät neben ihren Kernmandanten im Mittelstand auch öffentlich-rechtliche Gesellschaften, häufig in den Branchen Transport, Logistik, Handel und Gesundheitswesen.

Einstiegsgehälter von mehr als 100.000 Euro sind in Großkanzleien keine Seltenheit – doch auch die auf Gesellschafts- und Arbeitsrecht sowie Konfliktlösung spezialisierte Kanzlei Metis bietet derlei attraktive Vergütung: Und verknüpft dies auch noch mit „vernünftigen Arbeitszeiten“, wie ein Associate in der azur-Umfrage lobt. Obwohl die jungen Anwältinnen und Anwälte laut azur-Umfrage mit rund 51 Stunden pro Woche bloß eine Stunde weniger als im Durchschnitt arbeiten, bekommen sie Beruf und Familie mittels flexiblen Arbeits- und Teilzeitmodellen gut unter einen Hut.


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