Redeker Sellner Dahs

Top-Arbeitgeber: 3 Sterne


Traditionskanzlei mit positiver Dynamik

Überdurchschnittliche Zufriedenheit. Trotz der Größe von rund 150 Anwälten ist Redeker beileibe keine Klischee-Großkanzlei. In der azur-Umfrage lobt ein Associate den „persönlichen und wertschätzenden Umgang sowie die gute Fürsorge für Mitarbeiter“. Dies geht einher mit einer sehr positiven Bewertung des Betriebsklimas und auch einer weit überdurchschnittlichen Einschätzung der Chancen auf eine Partnerschaft. Die Kanzlei hat den Karriereweg zuletzt noch deutlicher strukturiert und die neu benannte zweithöchste Stufe „Assoziierte Partner“ aufgewertet. Für die Karriere bietet Redeker viel Flexibilität hinsichtlich Homeoffice oder Teilzeit. Es gibt etliche Beispiele auch für Teilzeit-Partner. In geschäftlicher Hinsicht können sich junge Anwälte eigenständig entfalten. Zuletzt gelang der Aufund Ausbau in Gebieten wie Litigation, Compliance, ESG oder auch Beihilferecht – wenn es interessante Arbeitsfelder gibt, können jüngere Anwältinnen und Anwälte diese besetzen.

Ernst gemeinte Ausbildung. Einzig das Gehalt wird von den jüngeren Redeker-Associates deutlich unter dem Marktdurchschnitt bewertet, scheint aber für viele trotzdem kein Killer-Argument zu sein. Fast keiner der Umfrageteilnehmenden bei Redeker will in absehbarer Zeit die Kanzlei verlassen. Dies liegt vermutlich auch an dem Bekenntnis der Kanzlei zu andauernder Weiterqualifizierung ihrer Anwältinnen und Anwälte sowie ihrer vielen Praktikanten und Referendare. Letztere sollen ausdrücklich nicht als Hilfskräfte arbeiten, sondern in der Kanzlei ausgebildet werden. Obwohl ein Associate in der azur-Umfrage behauptet, dass sein Ausbildungsprogramm nicht verbessert werden könne – „es ist bereits jetzt optimal“ – wurde das Angebot für Anwälte, jenseits der bereits vielfältig abgedeckten juristischen Inhalte, im vergangenen Sommer ganz neu konzipiert. Es fokussiert sich jetzt auf Soft Skills etwa in den Bereichen Selbstmarketing, Akquise, Gesprächsführung oder Leadership.

Mehr Anwältinnen, bitte. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit bei Redeker liegt laut azur- Umfrage unter 50 Stunden und damit unter dem Marktmittel. Intern gilt sogar das Ziel einer 45-Stunden-Woche. Was die Frauenquote bei Redeker anbelangt, gibt es weiterhin großen Nachholbedarf. Immerhin steht dieser aber explizit auf der To-do-Liste des Managements. In enger Verbindung mit dem aktiven Diversity-Ausschuss wurde ein spezielles Ausbildungsangebot für Frauen geschaffen, das seit Kurzem durch eine Mentoring-/Networking-Initiative für Anwältinnen ergänzt wird.

Neueinstellungen 2025
  • 17 bis 25 Volljuristen
  • 75 Referendare
  • 25 Praktikanten
35 % der neu Eingestellten sind ehemalige Referendare

Praktikum & Referendariat

Redeker bietet in Bonn ein sechswöchiges strukturiertes Praktikum, dazu gehören Gerichts- und Behördentermine sowie Meetings mit Mandanten. Im Referendariat gibt es neben der Einbindung in die laufende Arbeit zweimal pro Jahr in Bonn und Berlin ein dreitägiges Repetitorium zum Zivil-, Straf- und Verwaltungsprozessrecht mit Richterinnen und Staatsanwälten, womit Redeker ein Angebot über dem Marktstandard bietet. Daneben können Referendare einen zivilrechtlichen Klausurenkurs absolvieren sowie eine individuell korrigierte Klausur samt ausformulierter Musterlösung erwarten. Wer besonders engagiert ist, kann das Angebot einer dualen Station (Berlin/Brüssel bzw. Bonn/Brüssel) wahrnehmen.


Ausbildung & Karriere

Redeker hat sich immer als Ausbildungskanzlei definiert. Der rasche Erwerb eines Fachanwaltstitels gehört zum guten Ton. Im vergangenen Jahr gab es in puncto Training einige Neuerungen. Denn neben dem hohen Niveau interner und externer Fortbildungen in rechtlichen Fragen stellt das neu konzipierte Trainingsprogramm die Soft Skills der Associates in den Mittelpunkt. Einige dieser Schlüsselqualifikationen zielen unmittelbar auf die Befähigung der Teilnehmer, in Zukunft Führungsrollen in ihren Teams und in der Kanzlei insgesamt zu übernehmen. Zusätzlich werden Frauen in ihrer Karriereentwicklung gezielt gefördert. Die Ernennung neuer Partner gehört zur jährlichen Routine und läutet in manchen Dezernaten einen Generationswechsel ein. Die zweithöchste Karrierestufe heißt seit Kurzem nicht mehr ‚Senior Counsel‘, sondern ‚Assoziierter Partner‘. Die Umbenennung geht einher mit einer Aufwertung dieser Rolle, die sowohl eine dauerhafter Anstellung als auch eine Durchgangsstufe zur Vollpartnerschaft bedeuten kann.


Arbeit, Leben & Familie

• Mentoring und gezieltes Networking für Anwältinnen

• Hohe Flexibilität bei Arbeitszeiten, Teilzeitmodellen und Homeoffice

• Kooperation mit dem pme Familienservice

Stand: Druckausgabe von azur100 2025 mit Erscheinungsdatum 14.03.2025 (Ausnahme: Gehalt, dieses wird regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.

Das azur Urteil
  • Praktikum 3 Sterne

  • Referendarausbildung 3 Sterne

  • Associate-Ausbildung 3 Sterne

  • Associate-Zufriedenheit 4 Sterne

  • Gehalt 1 Sterne

  • Aufstiegschancen 4 Sterne

  • Karriere und Familie 3 Sterne

  • Work-Life-Balance 2 Sterne

  • Internationalität 1 Sterne

Lob der eigenen Associates

  • „Die Kanzlei zeigt großes Vertrauen in die eigenständige Arbeit der Associates.”

  • „Hochinteressante Mandate, konsequenter und konstant hoher Anspruch.”

  • „Fachlich sehr professionelle Sozietät mit mittelständischem Profil.”

Kritik der eigenen Associates

  • „Das Gehalt könnte höher sein, das Bonussystem ist nicht transparent.”

  • „Manche Partner sind im 20. Jahrhundert stehen geblieben.”

  • „Die Arbeitsbelastung ist in einigen Dezernaten viel höher als in anderen.”

Standorte in Deutschland: Berlin, Bonn, Leipzig und München

Anwälte in Deutschland: 43 Vollpartner, 10 Non-Equity-Partner, 6 Counsel, 79 Associates und 13 of Counsel

Frauenanteil Anwälte: 31,1 %; 4,4 % innerhalb der Vollpartnerschaft

Internationale Präsenz: Redeker hat ein eigenes, wichtiges Büro in Brüssel und führt eine strategische Allianz mit der US-britischen Kanzlei Womble Bond Dickinson.