Posser Spieth Wolfers & Partners

Top-Arbeitgeber: Platz 30

Hier dreht sich alles ums Öffentliche Recht

Die Insel der Glückseligen. Bei Posser Spieth Wolfers & Partners (PSWP) ist die Start-up-Euphorie auch nach fünf Jahren scheinbar noch nicht verebbt. Denn die Associates der öffentlich-rechtlichen Boutique sind mit ihrer Arbeitgeberin in allen Punkten der azur-Umfrage mehr als zufrieden. Insbesondere für die Gleichbehandlung gibt es Top-Noten, aber auch beim Betriebsklima, Arbeitsniveau und Gehalt liegt die Kanzlei laut dem Urteil ihrer Associates ganz weit vorne. Die Anwältinnen und Anwälte loben: „hoher Anspruch im Team, aber alle helfen einander“ oder „sehr gute, kollegiale und entspannte Atmosphäre, alle ziehen an einem Strang, bringt großen Spaß“. Auch Anwälte anderer Kanzleien erkennen an, dass die öffentlich-rechtliche Boutique mit Mandaten für Amprion, EnBW oder den VW-Konzern, den sie unter anderem im Kontext der Klimaklagen vertritt, fachlich in der ersten Liga spielt.

Viel Work, viel Life. So prominente Mandate erfordern vollen Einsatz. PSWP-Associates arbeiten laut azur-Umfrage rund 53 Stunden pro Woche, was dem Marktdurchschnitt entspricht. Beschweren will sich darüber aber niemand. Vielmehr loben die Teilnehmenden der azur-Umfrage die „flexible Arbeitszeitgestaltung“ und den „umsichtigen Umgang in der Partnerschaft mit der Auslastung in den jeweiligen Teams“. So finden sie neben dem Job noch Zeit für Familie und Freunde. Work-Life-Balance, Frauenförderung oder Nachhaltigkeit folgen bei PSWP keinem festen Schema oder Programm, sondern gehören laut azur-Umfrage zum gelebten Kanzleialltag. Dazu zählen gemeinsame Aktivitäten, wie ein zweitägiger Ausflug in die Berge.

Fast nichts zu meckern. Obwohl die Gesamt­zufriedenheit unter den Anwältinnen und Anwälten sehr hoch ist, haben sie vereinzelt doch noch Wünsche, wie etwa den nach mehr Home­office oder etwas mehr Struktur in der Aus­bildung. Die erfolgt, für eine kleinere Kanzlei typisch, primär über die praktische Arbeit. PSWP legt Wert darauf, dass ihre Anwältinnen und Anwälte früh Verantwortung übernehmen und Mandanten treffen statt Schriftsätze im Hinterzimmer zu verfassen. Externe Fortbildungen werden individuell nach den Bedürfnissen des Einzelnen ausgewählt. Die Associates vergeben dafür gute Noten. Beim Thema Teilzeit wünschen sie sich mehr Struktur und Verbindlichkeit. Das könnte helfen, die Frauenquote zu verbessern. Denn PSWP liegt mit ihrem Gesamtfrauenanteil zwar im Mittelfeld. Auf Partner­ebene wird die Luft aber dünn: Von sechs Vollpartnern ist nur eine weiblich. Trotzdem sind die PSWP-Associates scheinbar so zufrieden, dass kaum eine oder einer in fünf Jahren woanders arbeiten möchte.

Neueinstellungen 2023
  • 3 bis 5 Volljuristen
  • 25 Referendare
  • 4 Praktikanten

Praktikum & Referendariat

Das Engagement für den Nachwuchs ist beachtenswert. Bis zu 25 Referendarinnen und Referendare nimmt die Kanzlei jedes Jahr auf. Ihre Ausbildung erfolgt nach dem Buddy-System: Ein erfahrener Anwalt führt sie durch die Stage und achtet darauf, dass sie ein möglichst realistisches Bild von Arbeits- und Kanzleialltag bekommen. Neben der praktischen Arbeit gibt es Kurse zur Examensvorbereitung inklusive Klausurentrainings. In der azur-Bewerberumfrage kommt das Angebot allerdings nicht so gut an. „Hohe Ansprüche aber wenig Betreuung“, sagt ein Teilnehmer, „Ausbildung findet kaum statt“, ein anderer.


Ausbildung & Karriere

Die Kanzlei setzt bei der Ausbildung ihrer Associates vor allem auf praktische Erfahrungen. Junge Anwältinnen und Anwälte arbeiten eng mit den Partnern zusammen und wechseln von Zeit zu Zeit das Team, um unterschiedliche Arbeits- und Verhandlungsstile kennenzulernen. Daneben steht die theoretische Weiterbildung aus fachlichen Angeboten und Soft Skills. Während die thematische Weiterbildung – für eine Boutique nicht unüblich – vor allem inhouse passiert, können zur Verbesserung der Soft Skills individuell Fortbildungen besucht werden. Außerdem sind Secondments bei befreundeten Kanzleien im Ausland oder Mandanten möglich. Die PSWP-Anwälte bewerten ihr Ausbildungsmodell weit überdurchschnittlich in der azur-Umfrage. Der Fokus auf der praktischen Ausbildung hängt auch damit zusammen, dass die Kanzlei primär auf Nachwuchs setzt, der seine Zukunft in der Partnerschaft sieht. Alle Karrierestufen sind durchlässig. Innerhalb eines groben Zeitrahmens werden die Entwicklungsschritte individuell besprochen. Zuletzt ernannte PSWP einen Counsel zum Salary-Partner.


Arbeit, Leben & Familie

  • Flexible Arbeitszeitgestaltung möglich, Teilzeitangebote auf allen Karrierestufen


Stand: Druckausgabe von azur100 2023 mit Erscheinungsdatum 10.03.2023 (Ausnahme: Gehalt, dieses wird regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.

Das azur Urteil
  • Praktikum 1 Sterne

  • Referendarausbildung 1 Sterne

  • Associate-Ausbildung 2 Sterne

  • Associate-Zufriedenheit 5 Sterne

  • Gehalt 3 Sterne

  • Aufstiegschancen 3 Sterne

  • Karriere und Familie 2 Sterne

  • Work-Life-Balance 2 Sterne

  • Internationalität 1 Sterne

Lob der eigenen Associates

  • „Ermöglichung von Homeoffice und weiteren Teilzeit­modellen, große Flexibilität, keine starren Leitlinien”

  • „Tolle, kooperative Kolleginnen und Kollegen, die den Einstieg ins Team einfach machen”

  • „Sehr vielseitiges Tätigkeitsfeld und umfassende Ausbildung in Top-Mandaten”

Kritik der eigenen Associates

  • „Teilzeitangebote klarer kommunizieren”

  • „Mehr Offenheit für Homeoffice”

Standorte in Deutschland: Berlin und Düsseldorf

Anwälte in Deutschland: 6 Vollpartner, 1 Non-Equity-Partner und 14 Associates

Frauenanteil Anwälte: 33,3 %; 16,7 % innerhalb der Vollpartnerschaft

 

Internationale Präsenz: Durch ihren Fokus auf das öffentliche Wirtschaftsrecht bearbeitet die Kanzlei regelmäßig Mandate von europä­ischer und internationaler Bedeutung. Dabei kooperiert sie mit ausländischen Partnerkanzleien.