Oppenländer
Top-Arbeitgeber: Platz 46Stuttgarter Adresse für höchste Ansprüche
We are family. Es gibt sie doch noch, die klassische Anwaltskanzlei, die ausschließlich Prädikatsexamina akzeptiert und wissenschaftliche Arbeiten fördert: Oppenländer in Stuttgart ist mit einem hohen Qualitätsanspruch groß geworden und hat damit gleichzeitig ein eher konservatives Image erworben – „elitär und recht abgehoben“, findet ein externer Anwalt, während ein anderer meint: „Da kann man noch echt juristisch arbeiten.“ Neben der Arbeit mit Schwerpunkt im Kartell- und Öffentlichen Recht sowie in der Prozessführung legt die Kanzlei aber viel Wert auf den Zusammenhalt und gemeinschaftliche Aktivitäten, eben nicht nur in fachlichen Dingen. „Es wird trotz des Wachstums viel Wert darauf gelegt, den familiären Charakter zu erhalten“, bestätigt ein ehemaliger Referendar in der azur-Bewerberumfrage. Weil Oppenländer vor allem von innen heraus wächst und Partner aus den eigenen Reihen hervorbringt, ist dieser Zusammenhalt kein Zufall. Mehr jüngere Partnerinnen und Partner bedeuteten auch einen allmählichen kulturellen Wandel für die Kanzlei, der sich in mehr Teilzeit- und flexibleren Arbeitsmöglichkeiten niedergeschlagen hat.
Förderung von Eigenverantwortung. Die Kanzlei fördert speziell den Austausch der Anwältinnen untereinander durch gemeinsame Mittagessen, aber auch durch externe Coachings für Frauen. Über die Themen der Sozietätskonferenz werden alle Anwälte einmal im Quartal ausführlich informiert. Die interne Kommunikation, früher ein starker Kritikpunkt, hat sich dadurch deutlich verbessert. Doch eines ist klar: Oppenländer fördert vor allem die Eigenverantwortung der jüngeren Anwälte, sowohl in der Mandatsarbeit als auch in der Karriereentwicklung. Für die Associates scheint das ein faires Angebot zu sein: Ihre Chancen auf den Vollpartnerstatus schätzen sie als sehr hoch ein.
Positiver Trend. Das liegt auch daran, dass die Kanzlei insgesamt sehr gut durch die Corona-Pandemie gekommen ist. Dem öffentlich-rechtlichen Bereich von Oppenländer bescherte die Krise sogar Mandatszuwächse, etwa im Verwaltungs- und Verfassungsrecht, wo das Land Baden-Württemberg zu den Mandanten zählt, aber auch im Vergaberecht. Entsprechend vergeben die Oppenländer-Associates für Anspruch und Niveau ihrer Arbeitsinhalte in der azur-Umfrage Bestnoten. Aber nicht nur dafür: Auch in puncto Work-Life-Balance und Arbeitsbelastung sind die Oppenländer-Associates überdurchschnittlich zufrieden. Kaum noch Wünsche sind bei der Weiterbildung offen. Ganz gezielt hat die Kanzlei zuletzt investiert, um vom Anfänger bis hin zum Partner ein passendes Angebot machen zu können. Neuerdings wurde das Ausbildungsprogramm für Associates erweitert, um nicht-juristische Skills wie Akquise oder Außenauftritt zu verbessern.
- 6 bis 10 Volljuristen
- 20 Referendare
- 10 Praktikanten
Praktikum & Referendariat
Praktikanten können in mehrere Rechtsgebiete hineinschnuppern und so die ganze fachliche Breite kennenlernen. Referendare erhalten einen Partner als festen Tutor, der sie in die Mandatsarbeit einbindet und Fälle mit ihnen durchspricht. Neben der Teilnahme am gesamten Fortbildungszyklus erhalten die Referendare auch Examensvorbereitung durch externe Seminaranbieter sowie eine strukturierte Einführung in die Tätigkeitsgebiete der Kanzlei – „ein hervorragendes Rahmenprogamm“, findet ein Ehemaliger.
Ausbildung & Karriere
Schon bei Referendaren setzt Oppenländer auf gute Ausbildung durch eine enge Partneranbindung und konkrete Mandatsarbeit. Das setzt sich für Berufseinsteiger nahtlos fort. Neben externen Seminaren gibt es außerdem intern mehrere Fortbildungsreihen, die sich sowohl um juristische Themen als auch um sonstige berufliche Skills drehen. Letzteres umfasst zum Beispiel Akquise, Außenauftritt oder Kommunikation. Die Angebote sind zum Teil nach Berufserfahrung gestaffelt, um die passenden Inhalte zu vermitteln.
Der Partnertrack bei Oppenländer führt über die Stufe des Assoziierten Partners schließlich nach 6 Jahren in die Vollpartnerriege. Ein Partnergremium begleitet die Karriereplanung. Assoziierte Partner werden nach dreieinhalb Jahren Kanzleizugehörigkeit ernannt. Dieses Karrieremuster ist allerdings keine strenge Vorgabe, es gibt Möglichkeiten für eine familienbedingte Auszeit.
Arbeit, Leben & Familie
- Teilzeitarbeit bis hinauf in die Partnerschaft
- Eltern-Kind-Arbeitszimmer
Stand: Druckausgabe von azur100 2022 mit Erscheinungsdatum 18.03.2022 (Ausnahme: Gehälter, diese werden regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.
Standort in Deutschland: Stuttgart
Anwälte in Deutschland: 22 Vollpartner, 6 Non-Equity-Partner und 13 Associates
Frauenanteil Anwälte: 26,8 %; 18,2 % innerhalb der Vollpartnerschaft
Internationale Präsenz: Die Kanzlei hat keine Auslandsbüros, sondern arbeitet projektbezogen mit verschiedenen internationalen Kanzleien zusammen.
Im Bewerbungsgespräch, das auf 90 Minuten angelegt ist und an dem 2 bis 3 Partner teilnehmen, werden alle relevanten Fragen geklärt. Ein Zweitgespräch ist die Ausnahme. Bei ihren Qualifikationsanforderungen zeigt Oppenländer klare Kante: Mindestens 9 Punkte in beiden Staatsexamina sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung, wobei der universitäre Teil aus der 1. Staatsprüfung nicht berücksichtigt wird. Ein Doktortitel wird honoriert, ist aber nicht erforderlich. Für wissenschaftlich Interessierte bietet die Kanzlei ein strukturiertes Promotionsmodell an. Oppenländer unterstützt bei geeigneten Neueinsteigern auch Auszeiten für ein LL.M.-Auslandsjahr.
Associates:
1. Jahr: 100.000 bis 110.000 Euro
2. Jahr: 100.000 bis 110.000 Euro
3. Jahr: 115.000 bis 120.000 Euro
Referendare: 800 Euro*
Wissenschaftliche Mitarbeiter: 800 Euro* (nach dem 1. Examen), 900 Euro* (nach dem 2. Examen)
*pro Wochenarbeitstag im Monat
- Gesellschaftsrecht
- Kartellrecht
- M&A, Private Equity und Venture Capital
- Marken- und Wettbewerbsrecht
- Öffentlicher Sektor
- Regulierte Industrien
- Technologie und Medien