Eversheds Sutherland

Top-Arbeitgeber: 2 Sterne


Internationale Adresse für eigenverantwortliches Arbeiten

Truly international. Wer bei Eversheds anheuern möchte, sollte internationales Arbeiten mögen, denn die globalen Vernetzungen des deutschen Teams sind vielfältig: Zum einen ist es eng angebunden an das britisch-amerikanische Mutterhaus, zum anderen sind die Kontakte Richtung China zahlreich. Seit Anfang 2024 kooperiert Eversheds noch intensiver mit der chinesischen Großkanzlei King & Wood Mallesons. Entsprechend überdurchschnittlich gut bewerten die Associat­es die Internationalität in der azur-Associate-­Umfrage. Doch auch mit dem Niveau seiner Arbeitsinhalte ist der Nachwuchs überdurchschnittlich zufrieden, außerdem gefällt vielen, dass sich die Arbeitsbelastung in Grenzen hält. Durchschnittlich 51 Stunden pro Woche verbringen die Eversheds-Associates laut azur-­Umfrage am Schreibtisch. Das ist nicht wenig, liegt aber immer noch unter den derzeit markt­üblichen 52 Wochenstunden. „Perfekte Mischung aus Internationalität, spannenden Mandaten und Kanzlei mit Herz“, fasst es ein Associate in der Umfrage zusammen.

Unternehmer gesucht. Der Personalbedarf der Kanzlei bleibt trotz der Schließung des Berliner Standorts im vergangenen Jahr weiterhin hoch: Besonders für die Bereiche Corporate, Litigation, aber auch IT ist Eversheds auf der Suche nach neuen Talenten. Wem ausgefeilte Ausbildungs­programme wichtig sind, der ist hier jedoch falsch. Eversheds hat zwar ein auf Seniorität abgestim­mtes Programm, dieses ist aber global angelegt und bietet einem deutschen Associate im Zweifel nicht das Richtige. Dies war und ist auch ein Kritikpunkt in der azur-Umfrage. Dort fordert ein Associate etwa „lokale Weiterbildungsveranstaltungen und keine Themen, die zu 90 Prozent auf UK zugeschnitten sind“. Was Eversheds als Arbeitgeberin auszeichnet, ist weniger eine Rundumversorgung ihrer Angestellten als vielmehr die frühe Mandatsverantwortung, die sie ihren Associates überträgt. Dementsprechend ist ein unternehmerisches Mindset gefragt. Wer sich engagiert, bemerkt das auch finanziell, denn die Höhe des Bonus ist in erster Linie auf die (Über-)Erfüllung der Billable-Vorgaben ausgelegt. Das liebe Geld bleibt jedoch ein Schmerzpunkt bei den Associates, nicht wenige finden das Fixgehalt für eine Großkanzlei nicht angemessen.

Offen für Vielfalt. Vorneweg geht die Kanzlei beim Thema Diversität – mangelnde Initiative kann man Eversheds auf diesem Gebiet wirklich nicht vorwerfen. Die Kanzlei hat ein Netzwerk für „Divers­ity & Inclusion“ samt Beauftragtem gegründet, dessen Arbeit und die „offene Kommu­nikation“ viele Associates in der azur-Umfrage lob­en. Um Barrieren in alle möglichen Richtungen abzubauen, startete die Kanzlei zuletzt einen Reverse-Mentoring-Prozess, der sich nicht nur an die Anwältinnen und Anwälte im Haus richtet. Dort werden jüngere Mitarbeiter zu Mentoren für die Führungskräfte. Der Diversity-Schwung sollte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Kanzlei in Sachen Geschlechtergerechtigkeit wie viele andere Wettbewerberinnen noch nicht sehr weit gekommen ist. Nur 13 Prozent der Salary-Partner sind Frauen, auf Vollpartnerinnen-Ebene ist die Quote noch geringer.

Neueinstellungen 2025
  • 40 bis 60 Volljuristen
  • 30 Referendare
  • 30 Praktikanten
13 % der neu Eingestellten sind ehemalige Referendare

Praktikum & Referendariat

Die Kanzlei bietet im Frühjahr und Sommer die Gelegenheit für ein sechswöchiges Gruppenpraktikum. Es umfasst ein persönliches Mentoring durch (Senior) Associates, die Vorstellung aller Praxisgruppen in Vorträgen, Workshops und Case Studies sowie Freizeit-Events mit der Möglichkeit zur Vernetzung. Vorträge und Events stehen auch Referendaren offen, die Eversheds grundsätzlich eng in die Mandatsarbeit einbindet. Sie können sich zudem mit Kaiser- oder Hemmer-Seminaren aufs Examen vorbereiten. Ein Teilnehmer in der Bewerberumfrage lobt: „Ich bin mit viel Engagement und Zeit ausgebildet worden.“


Ausbildung & Karriere

Die Ausbildung ist global angelegt – und das ist einer der größten Kritikpunkte unter den Associates, die in der azur-Umfrage nur unterdurchschnittliche Noten vergeben. „Es braucht zielgerichtete Ausbildungsangebote, die mehr auf den deutschen Anwaltsalltag ausgerichtet sind“, lautet eine Meinung, die so oder so ähnlich oft geäußert wird. Die Module sind auf die Seniorität der Associates abgestimmt. Unterstützt durch eine Onlineplattform gibt es zunächst Soft-Skills-Schulungen sowie fachliche Weiterbildungen. Nach mehreren Jahren kommen Trainings in Business Development oder Teamführung hinzu. Neuerdings läuft zudem eine Ausbildungsreihe zum Thema ‚Künstliche Intelligenz‘. Ihre Chancen auf die Partnerschaft bewerten die Associates in etwa so gut wie ihre Kollegen in ähnlichen internationalen Kanzleien. Associates berichten in der Umfrage von „hilfreichem Mentoring“ und der „frühen Übernahme von Verantwortung“, die auf dem Weg nach oben helfen. Eversheds hat in diesem Jahr drei Partner ernannt, darunter zwei Frauen.


Arbeit, Leben & Familie

• Teilzeit auf allen Ebenen möglich

• Coaching vor und nach der Eltern­zeit; reduzierte Billables-Vorgaben nach Wiedereinstieg

• Familienservice unterstützt bei Suche nach Kitaplätzen, Haushaltshilfen oder Pflegelösungen für Angehörige

Stand: Druckausgabe von azur100 2025 mit Erscheinungsdatum 14.03.2025 (Ausnahme: Gehalt, dieses wird regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.

Das azur Urteil
  • Praktikum 2 Sterne

  • Referendarausbildung 2 Sterne

  • Associate-Ausbildung 1 Sterne

  • Associate-Zufriedenheit 3 Sterne

  • Gehalt 2 Sterne

  • Aufstiegschancen 2 Sterne

  • Karriere und Familie 2 Sterne

  • Work-Life-Balance 2 Sterne

  • Internationalität 4 Sterne

Lob der eigenen Associates

  • „Super, wie die Kanzlei in den letzten Jahren gewachsen ist. Ich habe das Gefühl, mich einbringen zu können und wirkli­ch Entwicklungen mit voranzutreiben.”

  • „Eversheds ist ständig bemüht, besser zu werden als Arbeitgeber.”

  • „Sehr dynamisches Arbeitsumfeld, unternehmerisch ausgerichtet, ­frühe Verantwortungsübernahme.”

Kritik der eigenen Associates

  • „Die Gehaltsgespräche sind nur noch frustrierend.”

  • „Teilweise hakt es noch etwas, die internationalen Prozesse national zu implementieren.”

  • „Während des Geschäftsjahres erhält man leider wenig bis gar kein Feedback.”

Standorte in Deutschland: Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München

Anwälte in Deutschland: 10 Vollpartner, 38 Non-Equity-Partner, 126 Associa­tes und 2 of Counsel

Frauenanteil Anwälte: 38,1 %; 10,0 % innerhalb der Vollpartnerschaft

Internationale Präsenz: Die Kanzlei beschäftigt mehr als 3.000 Anwältinnen und Anwälte an 71 Standorten in Europa, den USA, Südafrika, dem Nahen Osten und Asien. Seit 2023 besteht eine exklusive Kooperation mit King & Wood Mallesons für Verweismandate von und nach China. Über regionale Allianzen besteht ein weiteres loses Netzwerk.