Advant Beiten

Top-Arbeitgeber: 1 Stern


Mittelständische Kanzlei mit internationalem Anschluss

Neuer Kurs. Bei Advant Beiten hat sich in den letzten Jahren durch den Zusammenschluss mit dem internationalen Netzwerk Advant viel verändert – die Kanzlei ist im Um- und Aufbruch. Wer Lust auf internationale Arbeit hat und daran, den neuen Weg aktiv mitzugestalten, ist hier genau richtig. Nach dem Zusammenschluss mit Advant steht die Kanzlei aber auch vor der Herausforderung, die internationalen Teams zusammenzuführen. Gesteuert wird alles von einem neuen Management. Bei dem Nachwuchs kommt der neue Kurs unterschiedlich gut an. Zwar geben einige gute Noten und loben in der azur-Associate-Umfrage das „angenehme Miteinander und flache Hierarchien“ sowie „nette Kollegen, interessante Mandate“. Andere kritisieren, Advant könne „mit der Marktentwicklung nicht mehr Schritt halten“ oder: „Hier sind Führungskräfte inkompetent und fördern ihre Associates nicht.“ Insgesamt sind die Associates bei Advant weniger zufrieden als der Durchschnitt. Viele wünschen sich mehr Transparenz und bessere Kommunikation. Als Reaktion darauf hat die Kanzlei kürzlich die bestehende Austauschplattform erweitert. In einem offenen Associate Call einmal im Quartal kann der Nachwuchs Informationen einholen, problematische Punkte ansprechen und gezielt Wünsche äußern.

Zusammen lernen. Durch den Zusammenschluss mit Advant bieten sich für die jungen deutschen Anwälte vor allem auf internationaler Ebene Möglichkeiten, etwa vereinfachte Secondments: Für einen Zeitraum zwischen drei Wochen und drei Monaten können Associates und Salary-Partner an den Standorten Mailand, Paris oder Rom gemeinsam mit den Kollegen dort arbeiten und lernen. Der jeweilige Standort kommt für die Kosten der Unterkunft auf. In der azur-Umfrage sind die Associates recht zufrieden, wenn auch etwas weniger als der Marktdurchschnitt. Mit dem Ausbildungsangebot insgesamt tun sich die Associates schwer, auch wenn die Kanzlei mit der hauseigenen Academy ein solides Programm auf die Beine gestellt hat. Einige wünschen sich jedoch „vielfältigere und fachspezifische Programme“ und merken an, dass die Weiterbildung teilweise abhängig vom Partner ist.

Noch Luft nach oben. Um Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen, gibt es bei Advant Beiten die Möglichkeit, bis zu 50 Prozent im Home­office zu arbeiten, sowie Teilzeitmodelle für alle Karrierestufen. Andere Kanzleien bieten hier mehr. „Teilzeitangebote wirklich leben und nicht bei der Karriere benachteiligen“, fordert ein Associate. In puncto Work-Life-Balance und Arbeitsbelastung gehen die Meinungen auseinander. Im Schnitt sind die Associates aber weniger zufrieden als ihre Kollegen in anderen Kanzleien. „Moderate Arbeits­zeiten“, meint ein Umfrageteilnehmer, „viel ist vom Partner abhängig“, kritisiert ein anderer. Insgesamt sind die Arbeitszeiten laut azur-Umfrage mit durchschnittlich 48,7 Stunden sehr moderat – im Schnitt arbeiten Associates 52 Stunden.

Neueinstellungen 2025
  • 25 bis 35 Volljuristen
  • 60 Referendare
  • 50 Praktikanten
19 % der neu Eingestellten sind ehemalige Referendare

Praktikum & Referendariat

Praktikanten und Referendare haben einen Associate oder Salary-Partner als Mentor an ihrer Seite, der sie fachlich begleitet und auch Ansprechpartner für alle anderen Fragen ist. Für Praktikanten gibt es kein festes Programm, dafür viel Training on the Job. Zudem gibt es für Referendare Kaiserseminare und sie können an den Weiterbildungsprogramm der ­Associates teilnehmen. „Sehr freundliches Umfeld, man bekommt lehrreiche Aufgaben“, lobt ein ehemaliger Praktikant, ein anderer meint, das Praktikum bestehe „vor allem aus Support-Arbeit“.


Ausbildung & Karriere

Die Advant Beiten Academy, die in Kooperation mit der Bucerius Law School aufgesetzt wurde, beinhaltet verschiedene Module zu Soft Skills und fachlichen Inhalten‚ etwa zum Netzwerken auf LinkedIn oder ein Stimm- und Kommunikationstraining. Zudem findet die fachliche Ausbildung in den einzelnen Praxisgruppen statt. Neu kam ein Mentoringprogramm für M&A hinzu, dass den Einstieg in die Materie erleichtern soll. Zum Ausbildungspaket zählen auch diverse internationale Lern­inhalte inklusive Secondments. Trotz kanzleieigenem Partnerentwicklungsprogramm ist der Nachwuchs mit seinen Karrierechancen wenig zufrieden. Ein erfahrener Partner als Mentor und Soft-Skills-Kurse wie „Business Case“, „Pricing und Pitching“ oder „Selbstführung“ sind Teil des Programms. Associates meinen aber: „Karrierechancen werden de facto nicht besprochen. Daher findet auch kein Aufstieg statt“, „der Weg „nach oben“ sei für die meisten nicht gewollt. Die Zahl der Vollpartner-Ernennungen war zuletzt mit drei auch verhältnismäßig klein.


Arbeit, Leben & Familie

• Bis zu 50 Prozent Homeoffice möglich

• Teilzeitmodelle für alle Karrierestuf­en

• Workation und Sabbaticals nach Absprache

• Mental-Health-Vorträge

Stand: Druckausgabe von azur100 2025 mit Erscheinungsdatum 14.03.2025 (Ausnahme: Gehalt, dieses wird regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.

Das azur Urteil
  • Praktikum 2 Sterne

  • Referendarausbildung 2 Sterne

  • Associate-Ausbildung 3 Sterne

  • Associate-Zufriedenheit 2 Sterne

  • Gehalt 2 Sterne

  • Aufstiegschancen 2 Sterne

  • Karriere und Familie 1 Sterne

  • Work-Life-Balance 2 Sterne

  • Internationalität 3 Sterne

Lob der eigenen Associates

  • „Teilzeitmodelle auf jeder Senioritätsstufe, nette Kollegen.”

  • „Förderung zum Aufbau eigener Mandate; Förderung von Akquisetätigk­eiten.”

  • „Weitestgehend tolle Work-Life-Balance, das heißt angenehme ­Arbeitszeiten.”

Kritik der eigenen Associates

  • „Schlechte Altersstruktur, keine Förderungen von jüngeren Kollegen.”

  • „Keine marktgerechte Vergütung.”

  • „Die Modernisierung schlägt fehl.”

Standorte in Deutschland: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Freiburg, ­Hamburg und München.

Anwälte in Deutschland: 61 Vollpartner, 75 Non-Equity-Partner, 28 Counsel, 82 Associates und 5 of Counsel

 

Frauenanteil Anwälte: 30,3 %; 11,5 % innerhalb der Vollpartnerschaft

Internationale Präsenz: Eigene Büros in Brüssel und Peking, als eine von wenigen Kanzleien nach wie vor auch in Moskau vertreten. 2021 gründete Beiten mit NCTM und Altana die Advant-Allianz. Diese umfasst derzeit Deutschland, Italien und Frankreich. Es sollen noch weitere Jurisdiktionen wie Spanien oder Benelux hinzukommen.