DLA Piper und Hogan Lovells passen Gehalt und Bonus an
Die internationalen Kanzleien DLA Piper und Hogan Lovells haben ihre Gehaltssysteme für Associates umstrukturiert. Zusammen mit erhöhten Grundgehältern stehen auch die Bonussysteme immer wieder auf dem Prüfstand. Bei DLA Piper werden Associates jetzt bonusberechtigt, wenn sie ihr Grundgehalt dreimal erwirtschaftet haben. Hogan Lovells knüpft den Bonus weiterhin an eine bestimmte Zahl abrechenbarer Stunden.
DLA Piper hat das neue System bereits zum November eingeführt. Demnach steigen vor allem die Grundgehälter signifikant an. Associates im ersten Berufsjahr erhalten nun 140.000 Euro. Danach steigt das Fixgehalt mit jedem Berufsjahr um 5.000 Euro. Bislang hatte DLA eine Spanne für das Grundgehalt, die sich an den Zusatzqualifikationen wie einem Doktortitel oder LL.M.-Abschluss orientierte. So konnten Associates im ersten Berufsjahr zwischen 110.000 und 125.000 Euro erhalten.
Berufsjahr | Grundgehalt (in Euro) | Umsatzschwelle für Bonus (in Euro) |
1. | 140.000 | kein leistungsbasierter Bonus |
2. | 145.000 | 435.000 |
3. | 150.000 | 450.000 |
4. | 155.000 | 465.000 |
5. | 160.000 | 480.000 |
6. | 165.000 | 495.000 |
Bonus für Umsatz
Zusätzlich hat die Kanzlei ihr Bonussystem umgestellt. Dabei unterscheidet sie grundsätzlich zwischen zwei Arten von Boni. Der neue, leistungsbasierte Bonus ist nun an den persönlichen Umsatz gekoppelt und für alle ab dem zweiten Berufsjahr möglich. Associates, die dreimal ihr eigenes Fixgehalt erwirtschaften, werden demnach bonusberechtigt. Sprich: Wer 145.000 Euro im Jahr verdient, muss 435.000 Euro umsetzen, damit er bei einer Bonuszahlung berücksichtigt wird. Damit setzt die Kanzlei bei der Bonuszahlung nicht auf die Anzahl der abgerechneten Stunden, sondern auf den Wert, den ein einzelner Anwalt oder eine einzelne Anwältin für seine oder ihre gearbeitete Stunde abrechnen kann.
Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass Associates aus Fachbereichen mit höheren Stundensätzen schneller ihren Bonus erreichen können, als diejenigen mit niedrigeren Honoraren. Dafür bekommen alle das signifikant höhere Grundgehalt. In dem neuen Bonussystem berücksichtigt DLA auch andere Leistungen, die sich nicht direkt abrechnen lassen. Dazu zählen Pro-Bono- und Personalarbeit sowie Knowledge-Stunden, also etwa die Arbeit an Musterverträgen. All diesen Leistungen ist ein genauer Wert zugeordnet und sie tragen so zum eigenen Umsatz bei.
Zusätzlich zahlt DLA Piper weiterhin einen Business-Development-Bonus. Diesen können Associates bereits ab dem ersten Berufsjahr erhalten. Er wird innerhalb der einzelnen Praxisgruppen vergeben. Fachbezogene, individuelle Leistungen und Akquise-Erfolge spielen dabei eine Rolle und können je nach Fachgebiet sehr unterschiedlich ausfallen.
Bonus für Billables
Auch Hogan Lovells will ihre Associate-Gehälter zum Jahreswechsel erhöhen. Hier starten Berufseinsteiger nun mit einem Fixgehalt von 150.000 Euro, das sind 10.000 Euro mehr als zuvor. Bei den Boni unterscheidet die Kanzlei ebenfalls zwischen zwei unterschiedlichen Zahlungen. Der reguläre Bonus orientiert sich nun prozentual am Festgehalt. Für Associates kann er zwischen 5 und 15 Prozent des Festgehalts betragen. Für Senior Associates, also in der Regel ab dem vierten Berufsjahr, liegt die Spanne zwischen 10 und 30 Prozent.
Berufsjahr | Grundgehalt (in Euro) | Anzahl Billables (Minimum) für Bonus (in Std.) | Bonusspanne anteilig zum Grundgehalt (in Euro) |
1. | 150.000 | 1.800 | 7.500 – 22.500 |
2. | 152.500 | 1.800 | 7.625 – 22.875 |
3. | 155.000 | 1.800 | 7.750 – 23.250 |
4. | 165.000* | 1.800 | 16.500 – 49.500 |
5. | 167.500 | 1.800 | 16.750 – 50.250 |
6. | 170.000 | 1.800 | 17.000 – 51.000 |
*Mit der Ernennung zum Senior Associate, die in der Regel zum vierten Berufsjahr ansteht.
Anders als DLA Piper orientiert sich Hogan Lovells weiterhin an den abrechenbaren Stunden, also den Billable Hours. Somit wird jeder und jede Associate bonusberechtigt, sobald er oder sie die vorgegebene Schwelle erreicht hat. Tätigkeiten im Pro-Bono- oder Knowledge-Bereich finden ebenfalls Berücksichtigung. Der zweite Bonus bei Hogan Lovells bezieht sich ebenfalls auf Leistung im Business Development.
Beide Kanzleien nehmen für die Erhöhungen ordentlich Geld in die Hand. Bei DLA Piper sind rund 175 Associates in Deutschland angestellt, Hogan Lovells kommt auf knapp unter 200.
Wie viel Associates in Kanzleien verdienen, siehst du in unseren Gehältertabellen.