Der Gipfelstürmer von Milbank
Milbank-Partner in Rekordzeit: Pascal Härdtner hat sich schon in der Schulzeit auf seine Laufbahn als Wirtschaftsanwalt vorbereitet.

Dr. Pascal Härdtner (36)
Milbank, München
Aufgewachsen in: Stuttgart, Düsseldorf und München
Erste berufliche Station: Milbank
Ob beim Aufstieg auf den Kilimandscharo oder beim Verhandlungs-Poker milliardenschwerer M&A-Deals – schwindelerregende Höhe oder Summen schrecken Dr. Pascal Härdtner nicht ab, sie spornen ihn an. In Rekordzeit hat er nun auch bei Milbank den Partnertrack absolviert: Mit nur 36 Jahren und nach sechs Jahren als Associate – Nachwuchstalente müssen dafür in der internationalen Kanzlei schon mal bis zu vier Jahre länger reinhauen.
Für seinen steilen Aufstieg hat Härdtner früh die Weichen gestellt: Über Jura informierte er sich schon bei einem Schülercampus der Hamburger Bucerius Law School während der Sommerferien. 2012 startete er während der Promotion im Gesellschaftsrecht nebenher als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Milbank, auch wegen deren Renommee für Corporate und M&A. Im Referendariat schnupperte er 2016 im New Yorker Büro Wallstreet-Luft: „Der Einblick in die Arbeit international agierender Wirtschaftsanwälte ist spannend und man lernt viele Leute kennen bei Mittagessen mit verschiedenen Praxisgruppen, Museums- und Barbesuchen.“
Als er ein Jahr später als Associate einsteigt, boomt der M&A-Markt. Härdtner ist unter anderem für die Hamburger Otto Group im Einsatz, als diese sich beim Modehändler About You beteiligt, später auch bei dessen IPO. Mitte 2022 herrscht zunehmend Flaute im M&A-Geschäft, doch bei Milbank flattern weiterhin die Fälle auf den Schreibtisch. Zwar gibt es weniger Deals, die sind dafür aber komplexer: Ein Beispiel aus dem vergangenen Jahr ist der milliardenschwere Verkauf von Schülke & Mayr durch EQT: Nach JUVE-Informationen war Härdtner im Team von Steffen Oppenländer aktiv für ein Konsortium aus Käufern mit der Milliardärsfamilie Sprüngmann und der Bitburger Holding, um die Außenverträge mit dem Finanzinvestor auszuhandeln.
Sein Erfolgsrezept? „Es war ein Glücksfall, als Associate für drei Partner zu arbeiten“, sagt Härdtner. Statt ins Hinterzimmer ging es mit Norbert Rieger, Steffen Oppenländer und Sebastian Heim zu Verhandlungen, oft an der Seite internationaler Private-Equity-Größen. „Man sieht die Unterschiede, aber auch: Was machen alle gleich, etwa bei der Servicementalität? So konnte ich meinen eigenen Stil entwickeln.“ Dazu zählt: „Auch bei komplexen Deals geht es darum, die Dinge nicht zu kompliziert zu gestalten und Lösungen anzubieten.“ Wichtig sei Verständnis für die wirtschaftlichen Fragen, wobei das Harvard-Programm von Milbank sehr geholfen habe mit dem Schwerpunkt auf Management-Themen und Soft Skills. Anders als bei anderen Kanzleien müssen Associates keinen eigenen Business Case entwickeln, sagt Härdtner: „Man wächst in die Mandatsbeziehungen rein.“
Dafür muss man viel Zeit investieren: Bei der US-Kanzlei sind bekanntermaßen Nachtschichten und Arbeitswochen mit 55 bis 60 Stunden keine Seltenheit. Für Hobbies bleibt da eigentlich wenig Zeit. Aber auch das kriegt Härdtner noch hin: Er fährt nicht nur leidenschaftlich gern Ski, sondern kocht auch gerne mit Freundin und Freunden, reist oder besucht Galerien und Museen.

Welches nichtjuristische Buch bedeutet Ihnen etwas?
Daniel Silva schreibt in seinen Gabriel Allon-Krimis spannende fiktive Agententhriller, gemischt mit realem geschichtlichem Hintergrund. Die Bücher fesseln mich enorm.
Wann und warum haben Sie zuletzt gelacht?
Ich lache zum Glück sehr häufig und bin ein großer Fan von Stand-up-Comedy. Bei der letzten Trevor Noah-Show auf Netflix habe ich letztens sehr laut gelacht.
Die Rubrik Karrieresprung erscheint monatlich im JUVE Rechtsmarkt.