Raue
Top-Arbeitgeber: Platz 34Berliner Kanzlei mit Gehör für ihre Anwälte
Arbeiten bei stimmiger Atmosphäre. Die Berliner Kanzlei ist eine der gefragten Beraterinnen für regulatorische Fragen sowie eine der ersten Adressen für die Start-up- und Venture-Capital-Beratung vor Ort. In der azur-Associate-Umfrage loben die Raue-Anwälte ihre Arbeitgeberin, so betont einer von ihnen, „das Gemeinschaftsgefühl im Team, aber auch in der Kanzlei ist einfach außergewöhnlich“, ein weiterer meint „bestes Gesamtpaket in Berlin”. Ob Arbeitsbelastung, Karrierechancen oder Work-Life-Balance: Die Raue-Associates sind traditionell zufrieden mit ihrer Arbeitgeberin. Das untermauern die durch die Bank weg guten Noten, die sie Raue geben. Die Kritikpunkte, etwa der Wunsch nach mehr externen Seminaren, bleiben überschaubar.
Gehör für Associate-Wünsche. Bei Raue tragen Associate-Sprecher Anregungen zu verschiedensten Anliegen an das Management heran. Dass sie Gehör finden, zeigte zuletzt etwa die Aufstockung des Gehalts für Referendare. Auch für Vorschläge zur Optimierung des Weiterbildungsangebots ist Raue offen. Den Forderungen der Associates nach externen Seminaren kommt die Kanzlei mithilfe einer Kooperation mit der Bucerius Law School ab 2022 nach. Für Praktikanten und Referendare führte Raue ein regelmäßiges Treffen mit First-Year-Associates ein, bei denen sie einen realen Einblick in deren Arbeitsalltag erhalten. Auch wenn in der azur-Bewerberumfrage einzelne Stimmen Raue als „hierarchisch“ und „etwas unlocker“ beschreiben, scheinen die Nachwuchsjuristen Raue als guten Arbeitgeber anzusehen: Sensationelle 88 Prozent der 2021 neu eingestellten Associates haben schon ihr Referendariat bei Raue absolviert. Nach bestandener Probezeit können sich die Associates in informellem Rahmen bei einem Abendessen mit dem Management auszutauschen. Da überraschen die überdurchschnittlich guten Noten für die Kommunikation in der azur-Umfrage kaum.
Gut begleitet. Die Nähe zu den Associates und vice versa spiegelt sich ebenfalls im Mentorenprogramm von Raue wider. Neben einem Partner aus dem eigenen Team begleitet die Associates auf dem Karriereweg zusätzlich ein Partner aus einem anderen Fachbereich als Mentor. Associates bei Raue arbeiten laut azur-Umfrage mit rund 49 Stunden pro Woche etwa vier Stunden weniger als der Marktdurchschnitt. Einige Associates äußern sich in der azur-Umfrage positiv zu den Teilzeitangeboten und loben die „sehr großzügigen Homeoffice-Möglichkeiten“ sowie die fairen und flexiblen Arbeitszeiten. Andere wünschen sich „mehr Flexibilität“ sowie ein „transparenteres Aufzeigen von Alternativen zum normalen Karriereweg“. „Mehr Frauen einstellen“, lautet eine andere Forderung. Insgesamt sind 33 Prozent der Anwälte weiblich – die Quote sinkt jedoch auf Vollpartnerebene auf 21 Prozent, womit Raue im Marktvergleich aber bisher immer noch besser dasteht als mancher Wettbewerber.
- 5 bis 10 Volljuristen
- 30 Referendare
- 20 Praktikanten
Praktikum & Referendariat
Praktikanten und Referendare lernen das anwaltliche Handwerk mittels Training on the Job und gehen auch zu Gerichtsterminen mit. Sie dürfen an Fortbildungsveranstaltungen für Associates teilnehmen. Als Mentor steht ihnen ein Associate zur Seite. Ein ehemaliger Praktikant lobt in der azur-Bewerberumfrage die „professionelle und freundliche Atmosphäre, das nette Team und das unkomplizierte Bewerbungsverfahren“, beschreibt seine Zeit bei Raue aber auch als „etwas unorganisiert“. Neu ist ein Austausch alle 14 Tage, in dem Nachwuchsjuristen mehr über den Arbeitsalltag von First-Year-Associates erfahren.
Ausbildung & Karriere
Associates werden frühestens ab dem 4. Jahr zum Senior Associate befördert. Auf dem Weg zur Vollpartnerschaft durchlaufen sie den Status des Associated Partner, was einem Salary-Partner in anderen Einheiten entspricht. In Ausnahmefällen kann ein Anwalt auch direkt zum Vollpartner ernannt werden. Den Counsel-Status können Senior Associates frühestens nach 2 Jahren erreichen, in dieser Position erhalten sie ein spezielles Mentoring. Die Stufe schließt den Weg zum Associated Partner nicht aus und ein angestrebter Partnertrack wird dadurch nicht verlängert. Als Counsel und als Associated Partner kann ein Anwalt dauerhaft der Sozietät angehören. Mit ihren Karrierechancen sind die Associates laut azur-Umfrage äußerst zufrieden. 2021 ernannte Raue einen Vollpartner und zwei Non-Equity-Partnerinnen. Associates nehmen an Schulungen zu Soft Skills und fachlichen Themen teil, außerdem unterstützt Raue finanziell den Fachanwalt, womit Raue insgesamt den Marktstandard abdeckt. Die Associates wünschen sich noch mehr Weiterbildung, die über die kanzleieigene Akademie hinausgeht.
Arbeit, Leben & Familie
- Flexible Eltern- und Teilzeitmodelle: Teilzeit ist auf allen Ebenen möglich und wird von Frauen und Männern gleichermaßen sowohl auf Associate- als auch auf Partnerstufe gelebt.
- Große Offenheit beim mobilen Arbeiten: Seit Herbst 2021 können Mitarbeiter regelmäßig tageweise mobil arbeiten; bezogen auf eine Fünf-Tage-Woche sind zwei Tage garantiert.
Stand: Druckausgabe von azur100 2022 mit Erscheinungsdatum 18.03.2022 (Ausnahme: Gehälter, diese werden regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.
Standort in Deutschland: Berlin
Anwälte in Deutschland: 29 Vollpartner, 5 Non-Equity-Partner, 9 Counsel, 32 Associates und 3 of Counsel
Frauenanteil Anwälte: 33,3 %; 20,7 % innerhalb der Vollpartnerschaft
Internationale Präsenz: Ein Büro im Ausland hat Raue nicht, dennoch bearbeiten die Anwälte regelmäßig internationale Mandate. Zudem bestehen gute Kontakte zu Partnerkanzleien.
Überdurchschnittliche Examensnoten, vorzugsweise ein Doppelprädikat, sieht Raue gern. Doch Bewerber können auch mit einer Summa-cum-laude-Promotion, einem LL.M.-Titel oder einem besonderen Engagement punkten. Da die Arbeit auch international geprägt ist, setzt die Kanzlei bei ihren Anwälten auf gute Englischkenntnisse, die vorzugsweise im Ausland erworben wurden. Kommt ein Bewerber in die engere Auswahl, folgt als Erstes ein Gespräch mit dem Recruiting-Partner, der über den weiteren Verlauf des Bewerbungsverfahrens, die Konditionen und den Karriereweg in der Kanzlei informiert. Danach finden zwei jeweils 45-minütige Gespräche mit Partnern des Fachbereichs statt, an die sich Gespräche mit Associates anschließen.
Associates:
1. Jahr: 110.000 Euro
2. Jahr: 110.000 Euro plus Bonus
3. Jahr: 115.000 Euro plus Bonus
Referendare: 800 Euro*; max. 3.200 Euro pro Monat
*pro Wochenarbeitstag im Monat
Wissenschaftliche Mitarbeiter: 20 Euro/h (nach dem 1. Examen), 30 Euro/h (nach dem 2. Examen)
*pro Wochenarbeitstag im Monat
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