Menold Bezler
Top-Arbeitgeber: Platz 36Stuttgarter Kanzlei mit Fokus auf Mittelstand
Eine Kanzlei mit Familiensinn. Menold Bezler (MB) zählt zu den Kanzleien, die auf Familienfreundlichkeit achtet: So bietet die Kanzlei im Südwesten flexible Arbeitszeitmodelle, bezahlte Notfall-Betreuungsservices sowie das Eltern-Kind-Arbeitszimmer. Außerdem gewährt sie Eltern einen monatlichen Kinderbetreuungszuschuss. Das bringt ihr in der azur-Umfrage überdurchschnittliche Noten für die Vereinbarkeit von Karriere und Familie ein. Auch sonst sind die Associates insgesamt sehr zufrieden: Viele Umfrageteilnehmer loben das „sehr angenehme Arbeitsumfeld“ oder die „herzliche Atmosphäre“. Dass das Homeoffice auch nach der Pandemie an zwei Tagen die Woche erlaubt sein wird, hat die Stuttgarter Kanzlei bereits zugesichert.
Pünktlich Feierabend. Mit knapp 100 Juristen sowie Steuer- und Bilanzexperten an einem Standort geht die Kanzlei M&A-Deals, markenrechtliche Streitigkeiten und Vergabeverfahren etwa im Bau- und Verkehrssektor an. „Spannende mittelständische Mandate und sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit im Team“, lobt ein Associate in der azur-Umfrage. Die Partnerschaft binde ihren Nachwuchs „von Anfang an in die Mandate ein“, bestätigen Umfrageteilnehmer, sie hätten auch keine Vorgaben zu abrechenbaren Stunden. Wenig gearbeitet wird dennoch nicht: Rund 52 Stunden verbringen Associates laut azur-Umfrage im Durchschnitt pro Woche mit der Arbeit – allerdings sind es in anderen Kanzleien auch nicht weniger. Ein alternatives Karrieremodell ermöglicht bis zur Counsel-Ernennung einen pünktlichen Feierabend mit garantierten 40 Arbeitsstunden pro Woche.
Mehr Unterstützung willkommen. Mit der Unterstützung auf ihrem Karriereweg sind die MB-Anwälte grundsätzlich zufrieden. Sie loben in der azur-Umfrage, dass sich die Partner „sehr viel Zeit für Gespräche und Feedback nehmen“ und eine „sehr gute, freundliche und offene Arbeitsatmosphäre schaffen“. Viele wünschen sich allerdings eine diversere Führungsebene. Eine Umfrageteilnehmerin schlägt vor, den bisher männlichen Partnerausschuss, der über die Ernennungen entscheidet, künftig auch mit Frauen zu besetzen. Andere fordern eine Frauenquote in der Partnerschaft oder wünschen sich, „zumindest das Bewusstein für das Thema zu schärfen“. Tatsächlich ist die Führungsriege bei MB überweigend männlich besetzt: Nur zwei der 25 Vollpartner sind Frauen. Immerhin bemüht sich MB nun, daran etwas zu ändern: Seit Anfang 2021 sorgt ein kanzleiinternes Netzwerk für virtuelles Mentoring und für Networking-Events speziell für Frauen. Es kooperiert auch direkt mit einem Stuttgarter Frauennetzwerk. Anfang 2022 holte MB zudem eine erfahrene Anwältin in den siebenköpfigen Partnerausschuss.
- 5 bis 10 Volljuristen
- 25 Referendare
- 15 Praktikanten
Praktikum & Referendariat
Die 4- bis 6-wöchigen Einzelpraktika kommen gut an: „Man hat sich viel Zeit für mich genommen“ berichtet ein Absolvent. Praktikanten und Referendaren stehen etwa Englischkurse offen und die kanzleiinterne MB-Akademie. Mit Esche Schümann Commichau (Hamburg) und Kümmerlein (Essen) veranstaltet die Kanzlei den ‚Jurfixe‘ als 2-tägiges Networking-Event. Dank Kaiserseminare – Tages-, Crash- und Klausurenkursen – ist die gezielte Vorbereitung auf das 2. Staatsexamen gewährleistet. „Die Anwaltsstation bei Menold Bezler war das Highlight meines Referendariats“, schrieb einer.
Ausbildung & Karriere
Alle Associates bekommen ‚Paten‘ an die Seite gestellt aus anderen Fachbereichen, die als Vertrauenspersonen ihren Aufstieg flankieren sollen. Die fachliche Ausbildung übernehmen dagegen 1 bis 2 Partner als Mentoren, die sie in die Mandatsarbeit einweisen. Fachgespräche in einer der 10 interdisziplinären Branchengruppen gehören ebenso dazu wie mögliche Praxisphasen in anderen Fachgruppen. Eine gute Basis schaffen zudem die Fortbildungen in der kanzleiinternen MB Akademie – etwa zum Gesellschafts- und Steuerrecht und Bilanzen.
Auch Soft Skills wie Verhandlungsführung und Zeitmanagement – werden vermittelt, zum Teil durch externe Anbieter. 2022 geht das 2-jährige Programm ‚MB Grow‘ an den Start, das gemeinsam mit der Bucerius Education entwickelt wurde: Dafür werden künftig jährlich ausgewählte Kandidaten – aktuell sind es 5 – ab dem 5. Berufsjahr in umfangreichen Workshops auf die Equity- oder assoziierte Partnerschaft vorbereitet.
Arbeit, Leben & Familie
- Monatlicher Kinderbetreuungszuschuss
- Verschiedene Module zur Notfallbetreuung über eine Partnerorganisation
- Pflegelotsen bieten Hilfe bei pflegebdürftigen Familienangehörigen
- Teilzeitarbeit oder verlässliches 40-Stunden-Modell sind möglich.
Stand: Druckausgabe von azur100 2022 mit Erscheinungsdatum 18.03.2022 (Ausnahme: Gehälter, diese werden regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.
Standort in Deutschland: Stuttgart
Anwälte in Deutschland: 25 Vollpartner, 22 Non-Equity-Partner, 7 Counsel, 39 Associates und 1 of Counsel
Frauenanteil Anwälte: 30,9 %; 8,0 % innerhalb der Vollpartnerschaft
Internationale Präsenz: Die Kanzlei hat keine Auslandsbüros, aber enge Kooperationspartner sowohl in Frankreich als auch in Italien.
Das Bewerbungsverfahren bei der Mittelstandsberaterin sei „sehr schnell und freundlich“, heißt es in der azur-Bewerberumfrage: Auf ein – meist virtuelles – Erstgespräch mit Partnern und einem Mitarbeiter der Personalabteilung folgt evtl. noch ein weiteres mit einem Associate, der Fragen zum künftigen Einsatzbereich beantworten kann. Berufseinsteiger, die 2 vollbefriedigende Examina, Neugier auf wirtschaftliche Zusammenhänge sowie gute Englischkenntnisse vorweisen können, sind hier willkommen. Zusatzqualifikationen werden zwar geschätzt, sind aber keine Einstellungsvoraussetzung. Kommt es zu einem Zweitgespräch, trifft der Bewerber in den Kanzleiräumen auf weitere Partner.
Associates:
1. Jahr: 100.000 bis 110.000 Euro
2. Jahr: 100.000 bis 110.000 Euro
3. Jahr: 105.000 bis 115.000 Euro
Referendare: 800 Euro*
*pro Wochenarbeitstag im Monat
Wissenschaftliche Mitarbeiter: 640 Euro* (vor dem 1. Examen), 800 Euro* (nach dem 1. Examen), 880 Euro* (nach dem 2. Examen)
*pro Wochenarbeitstag im Monat
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