Jones Day

Top-Arbeitgeber: 2 Sterne


Global Player mit gelebter Diversität

Auf nach Washington. ‚One Firm Worldwide‘ lautet der Slogan der US-Kanzlei Jones Day, die in Deutschland in Düsseldorf, Frankfurt und München vertreten ist. Wer hier neu einsteigt, der fliegt innerhalb seines ersten Jahres nach Washington D.C., dem Firmensitz der Kanzlei, und bekommt dort gemeinsam mit anderen Associates ein buntes Programm aus Kanzleieinführung, Schulungen, Pro-bono-Arbeit, Networking- und Social Events geboten. Nach zwei Jahren Kanzleizugehörigkeit können Associates außerdem für bis zu zwölf Monate in eines der Auslandsbüros wechseln. Die Kanzlei unterstützt sie dabei mit einem Zuschuss und beim Visumsprozess. Dieses Engagement kommt gut an: Associates in der azur-Umfrage loben die „sehr gute Vernetzung zwischen den einzelnen Standorten weltweit“ und die „internationalen und spannenden Transaktionen“.

Kritik an der Work-Life-Balance. Entsprechend honorieren die Associates in der Umfrage das Niveau ihrer Arbeitsinhalte und die Internationalität mit Spitzennoten. „Jones Day bietet sowohl für Berufseinsteiger als auch für erfahrene Associ­ates eine mehr als attraktive Mischung aus spannender Mandatsarbeit, einem guten Gehalt und einer sehr internationalen Ausrichtung“, schreibt ein Associate. Auch die Noten für die Gesamtzufriedenheit, das Gehalt und das Betriebsklima liegen allesamt über dem Marktdurchschnitt. Leicht unterdurchschnittlich bewerten die Associates hingegen ihre Work-Life-Balance und die Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Kein Wunder: Laut azur-Umfrage beginnt ein Arbeitstag bei Jones Day durchschnittlich gegen 9 Uhr und endet um 20:30 Uhr. Mit rund 54 Wochenstunden arbeitet der juristische Nachwuchs etwa zwei Stunden mehr als der Marktdurchschnitt.

Frauen an der Spitze. Ihren im Marktvergleich hohen Frauenanteil von 30 Prozent in der Partnerschaft erhöhte Jones Day im Vorjahr mit der Ernennung einer M&A-Anwältin. Die US-Kanzlei ist so vermutlich die einzige in Deutschland, die in der Vollpartnerriege einen höheren Frauenanteil vorweisen kann als in der gesamten Kanzlei. In puncto Gleichbehandlung vergeben die Associ­ates in der azur-Umfrage eine Spitzennote. Dabei finden insbesondere das „aktive Bemühen um Anwältinnen“ sowie die diskriminierungsfreie Besetzung von Stellen lobende Worte – „reines Leistungsprinzip, wie es sein sollte“, kommentiert ein Teilnehmer in der azur-Umfrage. Verbesserungswürdig finden die Associates bei Jones Day allerdings ihre Karrieremöglichkeiten abseits der Partnerschaft und auch die Kommunikation und Personalführung der Kanzlei bleiben aus ihrer Sicht ausbaufähig.

Neueinstellungen 2025
  • 10 bis 14 Volljuristen
  • 18 Referendare
  • 31 Praktikanten
13 % der neu Eingestellten sind ehemalige Referendare

Praktikum & Referendariat

Sowohl Praktikantinnen als auch Referendare bekommen einen Mentor als festen Ansprechpartner zur Seite gestellt und erhalten einen Aus­bildungsplan. Neben Training on the Job stehen ihnen fachliche Schulungen des deutschen und europäischen Trainingsprogramms zur Auswa­hl, bei denen unter anderem auf aktuelle Entwicklungen in den einzelnen Fachbereichen eingegangen wird. Referendare können darüber hinaus ihre Wahlstation in einem der US-amerikanischen Büros absolvieren. Daneb­en übernimmt die Kanzlei die Kosten für Kaiserseminare bis zu 1.000 Euro und unterstützt auf Wunsch bei der Vorbereitung auf die mündliche Prüfung.


Ausbildung & Karriere

Mit dem Weiterbildungsprogramm zeigen sich die Associates in der azur-Umfrage leicht unzufrieden. Und das, obwohl Jones Day ein umfangreiches kanzleiinternes Trainingsprogramm anbietet, das neben Schulungen zum deutschen Recht auch Vorträge auf europäischer Ebene zu grenzüberschreitenden Themen vorsieht. In Form von drei Säulen fördert die Kanzlei dabei die persönliche sowie fachliche Entwicklung ihrer ­Associates. Dafür bietet sie Coachings zu Themen wie Verhandlungsführung, Rhetorik und Akquise an. In diesem Jahr hat Jones Day ihr Weiterbildungsprogramm zudem um ein Trainingsformat für Senior Associates erweitert, die sich auf dem Sprung in die Partnerschaft befinden. Sie werden von internen und externen Trainern im Rahmen eines mehrtägigen Offsite-Events zum Business Development geschult. Der Partnertrack ist bei Jones Day mit durchschnittlich zehn Jahren recht lang. Wer die Vollpartnerschaft nicht anstrebt, der kann auf dem alternativen Karriereweg dauerhaft als Counsel arbeiten. Dieser ist dabei keine Einbahnstraße und schließt einen späteren Einstieg in die Partnerschaft nicht aus.


Arbeit, Leben & Familie

• Individuelle Teilzeitmodelle

• Subventionierte Nutzung von Fitnessstudios, Gesundheits- und ­Wellnessprogrammen

Stand: Druckausgabe von azur100 2025 mit Erscheinungsdatum 14.03.2025 (Ausnahme: Gehalt, dieses wird regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.

Das azur Urteil
  • Praktikum 1 Sterne

  • Referendarausbildung 2 Sterne

  • Associate-Ausbildung 3 Sterne

  • Associate-Zufriedenheit 4 Sterne

  • Gehalt 4 Sterne

  • Aufstiegschancen 2 Sterne

  • Karriere und Familie 0 Sterne

  • Work-Life-Balance 0 Sterne

  • Internationalität 5 Sterne

Lob der eigenen Associates

  • „Hohe Internationalität, anspruchsvolle Mandate.”

  • „Sehr kollegiales und familiäres Arbeitsumfeld, man kann alles offen ansprechen.”

  • „Sehr gute Vernetzung mit den Kollegen weltweit.”

Kritik der eigenen Associates

  • „Karrierewege sind intransparent und schlecht kommunizie­rt.”

  • „Auch bei hohem Einsatz bleiben Gehaltsanpassungen deutlich hinter Boni anderer Kanzleien zurück.”

  • „Extremes Hierarchiegefüge.”

Standorte in Deutschland: Düsseldorf, Frankfurt und München

Anwälte in Deutschland: 40 Vollpartner, 14 Counsel und 47 Associates

Frauenanteil Anwälte: 25,7 %; 30,0 % innerhalb der Vollpartnerschaft

Internationale Präsenz: Jones Day hat über 30 Standorte weltweit, die meisten in den USA. Büros gibt es außerdem in Europa, Asien, Lateinamerika, Australien und dem Mittleren Osten.