Herbert Smith Freehills Kramer*

Top-Arbeitgeber: 1 Stern


Internationale Kanzlei mit Gespür für Diversity

Vielfalt ist kein Zufall. Herbert Smith Freehills (HSF) bietet in den Büros in Düsseldorf und Frankfurt ein Umfeld, das durch internationale Zusammenarbeit und Diversität geprägt ist. Die Associates schätzen die Vielfalt in ihrer Arbeitsumgebung und bewerten die Internationalität in der azur-Umfrage als überdurchschnittlich gut. Das kollegiale Betriebsklima bei HSF sticht ebenfalls in der Umfrage heraus: Die Mitarbeitenden erleben das Arbeitsumfeld als „sehr angenehm“ und berichten, sich „vom ersten Tag an willkommen zu fühlen“. Einige Kollegen sind Freunde geworden“, berichtet ein Associate. Die Associates schätzen besonders das freundliche Team und die wertschätzende Unterstützung untereinander. Trotz des guten Arbeitsklimas sehen die Associates jedoch Raum für Verbesserung, insbesondere bei der Vergütung. Vor allem die Höhe und Transparenz der Boni bewerten sie in der Umfrage kritisch, da oft Unklarheit über die Kriterien herrsche. Hier wünschen sich die Mitarbeitenden klare Richtlinien und eine berechen­bare Struktur.

Viel Arbeit, wenig Freizeit. Bei der Work-Life-­Balance ergibt sich ein gemischtes Bild, was den Schluss nahelegt, dass sie je nach Praxisgruppe oder Partner schwankt. Die Arbeitsbelastung in der Kanzlei insgesamt liegt laut azur-Umfrage mit durchschnittlich 59 Wochenstunden fast sieben Stunden über dem Branchendurchschnitt. Entsprechend fällt auch die Gesamtnote für die Work-Life-Balance unterdurchschnittlich aus – wenn auch nur leicht. Zugleich haben die Associates konkrete Wünsche wie bezahlte Elternzeit und Angebote zur Kinderbetreuung sowie klare Teilzeitregelungen. Alles Angebote, die vergleichbare Kanzleien bereits eingeführt haben. Zufrieden sind die Associates aber mit den Arbeitsinhalten, die sie tagtäglich beschäftigen. Luft nach oben gibt es bei der Personalarbeit, etwa der Mitarbeiterbindung. Etwa 35 Prozent der neu eingestellten Anwälte waren als Referendare bei HSF, was in anderen Großkanzleien besser gelingt. Die Mitarbeitenden äußern in der Umfrage den Wunsch, dass das Management HSF stärker nach innen und außen positioniert. Ein regelmäßiger Austausch über strategische Entwicklungen und Entscheidungen könne die Identifikation mit der Kanzlei verbessern und die Bindung der Mitar­beitenden stärken, meint ein Teilnehmer in der Umfrage.

Verbesserung bei Gleichstellung: HSF legt großen Wert auf Chancengleichheit und die Förderung weiblicher Führungskräfte. Bis 2030 will die Kanzlei den globalen Frauenanteil in der Partnerschaft auf 40 Prozent ausbauen und innerhalb der Partnerschaft mit Frauen besetzen. Damit zeigt sich HSF progressiver als viele andere Kanzleien. Die Vorbildfunktion des Global Managing Partners in Bezug auf Diversity wird in der Umfrage ebenfalls positiv hervorgehoben.

Neueinstellungen 2025
  • 15 bis 20 Volljuristen
  • 18 Referendare
  • 5 Praktikanten
35 % der neu Eingestellten sind ehemalige Referendare

Praktikum & Referendariat

Während des fünfwöchigen Programms für Praktikantinnen und Praktikanten stehen, genau wie den Referendarinnen und Referendaren, Mentoren zur Seite, die ein Auge auf die Ausbildung werfen. Beide Gruppen dürfen ­Seminare der hauseigenen Akademie besuchen, erhalten externe Lernmaterialien wie Kaiserklausuren und regelmäßige Feedbacks. Zum besseren Austausch findet einmal im Quartal ein Trainee-Get-together sowie wöchentlich Spezialgespräche statt. Nach Ende des Praktikums ist es möglich an einem weiteren Get-together teilzunehmen.


Ausbildung & Karriere

Die Ausbildung bei HSF basiert auf Training on the Job und regelmäßigem Feedback. Zudem gibt es Lunch-Termine, bei denen aktuelle juristische Themen und Marktentwicklungen besprochen werden. Eine internationale Akademie bietet ergänzende Onlineseminare. Trotz dieser Angebote fordern die Associates in der Umfrage eine „qualitative Verbesserung“ der Weiterbildung. Zur Verbesserung ihrer Aufstiegsmöglichkeiten wünschen sie sich mehr Unterstützung beim Aufbau eigenen Geschäfts. Für Associates, die eine Partnerschaft anstreben, gibt es ein spezielles 24-monatiges Vorbereitungsprogramm. Die Chancen auf eine Vollpartnerschaft schätzen Associates in der azur-Umfrage gering ein. 2024 wurden zwei Anwälte in die Partnersch•aft aufgenommen.


Arbeit, Leben & Familie

• Unterstützung bei Rückkehr aus der Elternzeit

• Digitales Elternzentrum mit Tipps, um berufliche und familiäre Verpflicht­ungen besser unter ein­en Hut zu bekommen

• Seminarangebote zur physischen und psychischen Gesundheit

• Teilzeitmodelle und 40 Prozent der Arbeitszeit im Homeoffice möglich

Stand: Druckausgabe von azur100 2025 mit Erscheinungsdatum 14.03.2025 (Ausnahme: Gehalt, dieses wird regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.

*bis 31.05.2025 Herbert Smith Freehills

Das azur Urteil
  • Praktikum 1 Sterne

  • Referendarausbildung 2 Sterne

  • Associate-Ausbildung 1 Sterne

  • Associate-Zufriedenheit 4 Sterne

  • Gehalt 4 Sterne

  • Aufstiegschancen 0 Sterne

  • Karriere und Familie 1 Sterne

  • Work-Life-Balance 1 Sterne

  • Internationalität 4 Sterne

Lob der eigenen Associates

  • „Das Weiterbildungsprogramm ist gut strukturiert.”

  • „Unmittelbarer Kontakt mit und gegenüber dem Mandanten, wodurch die Anwaltspersönlichkeit sehr geschärft wird.”

  • „Teilzeit für Promotion”

Kritik der eigenen Associates

  • „Seit Corona war der Restart eher langsam, aber nun finden wieder vermehrt Events und Retreats statt, wobei die Teilnahme­möglichkeit sehr stark vom jeweiligen Partner abhän­gt.”

  • „Das Betriebsklima ist aufgrund schlechter Kommunikation sehr negat­iv. Es gibt viele unzufriedene Mitarbeiter.”

  • „Größere Akzeptanz von Teilzeitmodellen und freien Tagen nötig.”

Standorte in Deutschland: Düsseldorf und Frankfurt

Anwälte in Deutschland: 19 Partner, 11 Counsel, 47 Associates und 3 of Counsel

Frauenanteil Anwälte: 36,3 %; Vollpartnerinnenquote unbekannt

Internationale Präsenz: Die Kanzlei ist in Europa, Afrika, Asien, Australien, dem Mittleren Osten sowie in den USA vertreten. Zu den weltweit 25 Büros gehören unter anderem Brüssel, Mailand, Paris, Madrid, New York, Seoul, Sydney, Tokio und Singapur.