Greenberg Traurig

Top-Arbeitgeber: 5 Sterne


US-Kanzlei vereint Diversity und Innovation

Spaß trotz Stress. Das Berliner Büro der US-Kanzlei Greenberg Traurig (GT) berät in allen wirtschaftsrechtlichen Fragen. Wer allerdings eine Vorliebe für die Immobilien- oder Medien­branche besitzt, ist hier genau richtig. Zu Beginn des Jahres kam noch ein kleinerer Standort in München hinzu mit einem Fokus auf dem Gesundheitssektor. Von einer Ellenbogenmentalität, wie in vielen internationalen Großkanzleien gewohnt, ist bei GT keine Spur. Von einer „guten und sehr kollegialen Stimmung vor allem unter den Associates“, berichtet eine Teilnehmerin in der aktuellen azur-Umfrage. Ein weiterer Greenberg-Associate findet: „Insbesondere Partner/innen sind sehr nahbar und freundlich – anders als ich es aus anderen Kanzleien kenne.“ Deshalb erntet die Kanzlei durchweg positive Noten für das Betriebsklima. Um eine hohe Arbeitsbelastung kommen die Associates jedoch nicht herum. Laut Associate-Umfrage beginnt ein durchschnittlicher Arbeitstag um etwa 9:15 Uhr und endet etwa um 20:15 Uhr. Insgesamt kommen pro Woche laut azur-Umfrage 54 Wochenstunden zusammen – das sind im Schnitt zwei mehr als derzeit im Markt üblich. Mit der Förderung der Work-Life-Balance sind die Greenberg-Associates deshalb weniger zufrieden. Und auch an der Feedbackkultur gibt es Kritik: „Für Partnerkommunikation und Feedback ist nicht immer Zeit“, bemängelt ein Teilnehmer der Associate-Umfrage.

Vielfalt verbindet. GT punktet dafür mit ihrer gelebten Diversity bei ihren jungen Anwältinnen und Anwälten. Erneut vergeben sie in der azur-Umfrage sehr gute Noten für die Gleichbehandlung von Männern und Frauen. Die Ernennung einer weiblichen Equity-Partnerin hebt zudem die Frauenquote innerhalb der Vollpartnerschaft auf ein Drittel. 2024 stellte die Kanzlei gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den USA ein Programm für Diversity and Inclusion auf die Beine, das speziell auf die Bedürfnisse der europäischen Büros abgestimmt ist. Hier werden die Themen Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion durch Trainings sowie Q&A-Sessions über neun Monate hinweg beleuchtet.

Recht trifft auf Technologie. GT bildet ihre Associates auch umfassend in Legal Tech aus. Diese Ausbildung umfasst den Einsatz von Legal-Tech-Anwendungen, anwendungsspezifische Grundlagen generativer KI sowie strukturelle und methodische Trainings. Seit einigen Monaten erhält eine Gruppe bestehend aus Associates, Transaktionsanwälten und Backoffice-Mitarbeitenden vertiefende Schulungen. Dieses Wissen geben sie an die einzelnen Praxisgruppen weiter. Ein neu eingeführtes Team aus Projektmanagern fungiert zudem als Schnittstelle zwischen praktischer juristischer Arbeit im Mandat, Aufgabenstrukturierung und dem Einsatz von innovativen Lösungen im Projekt.

Neueinstellungen 2025
  • 15 bis 35 Volljuristen
  • 25 Referendare
  • 15 Praktikanten
36 % der neu Eingestellten sind ehemalige Referendare

Praktikum & Referendariat

Im Referendariat setzt GT auf ein enges Mentoring. Während der Station können die Referendare zudem ein umfassendes Trainings- und Netzwerkprogramm wahrnehmen. Inhaltlich umfasst es Themen wie beispielsweise Legal Tech oder auch Verhandlungsmanagement. Zudem können sie anonym Coachings von Juramind zu gesunden Lernroutinen in Anspruch nehmen. Bei regelmäßigen informellen Veranstaltungen kommen sie gegenseitig sowie mit Associates in Kontakt. Auch Praktikantinnen und Praktikanten bekommen eine Mentorin oder einen Mentor an die Seite gestellt und können auf das Lernangebot zugreifen.


Ausbildung & Karriere

Das Ausbildungsprogramm bietet einen Mix aus Fachvorträgen und Soft-Skills-Trainings. Die fachlichen Inhalte werden in der Regel dreimal monatlich durch hybride ‚Learning Lunches‘ von internen Vortragenden vermittelt. Hinzu kommen für die Kanzlei zugeschnittene Seminare von externen Anbietern. An der Auswahl der Themen ist der juristische Nachwuchs aktiv beteiligt. Um die persönlichen Fähigkeiten zu schulen, finden mehrmals im Jahr Gruppenseminare statt. Zusätzlich können die Juristinnen und Juristen aus verschiedenen Zertifikatslehrgängen der Bucerius Law School und digitalen Lernformaten auf der kanzleieigenen Plattform wählen. Die Beförderung zum Senior Associate kann ab dem vierten Berufsjahr erfolgen. Ab diesem Zeitpunkt unterstützt sie ein Förderungsprogramm beim Netzwerkausbau. Daraus resultieren zahlreiche Partnerernennungen in den vergangenen Jahren. Mit ihren Chancen auf die Vollpartnerschaft sind die GT-Anwälte daher laut azur-Umfrage überdurchschnittlich zufrieden.


Arbeit, Leben & Familie

• Teilzeit auf allen Ebenen

Stand: Druckausgabe von azur100 2025 mit Erscheinungsdatum 14.03.2025 (Ausnahme: Gehalt, dieses wird regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.

Das azur Urteil
  • Praktikum 2 Sterne

  • Referendarausbildung 3 Sterne

  • Associate-Ausbildung 3 Sterne

  • Associate-Zufriedenheit 4 Sterne

  • Gehalt 4 Sterne

  • Aufstiegschancen 4 Sterne

  • Karriere und Familie 3 Sterne

  • Work-Life-Balance 2 Sterne

  • Internationalität 4 Sterne

Lob der eigenen Associates

  • „Diverses Team. Top-Mandate. Offene Kultur.”

  • „Perfekte Mischung: internationale Mandate, schlaue Köpfe, respektvolles Miteinander.”

  • „Sehr flexibel beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf.”

Kritik der eigenen Associates

  • „Homeoffice Policy ist viel zu streng – für jeden Tag mehr muss gebettelt werden.”

  • „Die Kommunikation des Kanzleimanagements muss dringend verbesse­rt werden.”

  • „Hohe Arbeitsbelastung und eine dafür nicht marktgerechte Bezahlu­ng, was die Work-Life-Balance beeinträchtigt.”

Standorte in Deutschland: Berlin und München

Anwälte in Deutschland: 22 Vollpartner, 14 Non-Equity-Partner, 66 Associates und 3 of Counsel

Frauenanteil Anwälte: 41,0 %; 27,3 % innerhalb der Vollpartnerschaft

Internationale Präsenz: Die US-Kanzlei unterhält zahlreiche Büros in den USA und ist in Europa auch in London, Amsterdam und Warschau präsent. Weitere Büros in Seoul, Schanghai, Tokio und Israel, Saudi-­Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.