Freshfields

Top-Arbeitgeber: 5 Sterne


Magic-Circle-Kanzlei mit internationaler Peer Group

Optimaler Karrierestart. Freshfields gehört zu den renommiertesten Wirtschaftskanzleien Deutschlands. Bei Bewerbenden mit Top-Noten ist die Großkanzlei nicht zuletzt deshalb angesagt, weil die Ausbildungsprogramme so umfangreich sind wie in kaum einer anderen Sozietät. Die Kanzlei bietet zudem so viele Jobs für Berufseinsteiger wie wenige andere. Um die 100 junge Juristinnen und Juristen starten jährlich mit Freshfields ins Berufsleben. Besonders zufriedenstellend sind aus Sicht der Associates die Internationalität und das Niveau der Arbeit, und auch mit dem Betriebsklima sind die azur-Umfrageteilnehmer überdurchschnittlich zufrieden. „Das Teamgefühl ist unschlagbar und die Qualität der Beratung einmalig“, schwärmt einer. Ihre ohnehin schon umfangreichen Aus- und Weiterbildungsangebote richtet die Kanzlei immer mehr auf die neuen Anforderungen an Digitalisierung und Legal Operations aus. Auch für die Nachwuchsjuristen rücken das Verstehen und der Umgang mit IT-Lösungen sowie die Zusammenarbeit mit Nichtjuristen deshalb stärker in den Blick. Interesse an digitalen Themen und eine dahingehende Offenheit sollte mitbringen, wer bei Freshfields anheuern möchte.

Das Paket passt. Die in Deutschland vertretenen Kanzleien des Londoner ,Magic Circle‘ – Clifford Chance, A&O Shearman, Linklaters und eben Freshfields – zahlen Berufseinsteigern ein ähnliches, üppiges Gehalt. Wer bei Freshfields einsteigt, kann mit 155.000 Euro rechnen. Eine offizielle Vorgabe, wie viele abrechenbare Stunden dem gegenüberstehen sollten, macht die Kanzlei nicht. Doch generell sind die Tage hier, wie bei den Wettbewerberinnen auch, lang: Typischer­weise kommt ein Freshfields-Associate laut azur-Umfrage im Schnitt auf fast 57 Wochenstunden – rund fünf mehr als derzeit im Markt üblich. Dennoch ist die Mannschaft offenbar mit der Kombination aus Gehalt und Arbeit zufrieden. Ein Associate schreibt: „Generell ist man flexibel und selbstbestimmt, solange die Arbeit stimmt und man gut kommuniziert. So kann ich Zeiten hoher Arbeitsbelastung überwinden, ohne die Tage zu zählen.“ Die Kanzlei versucht, Arbeitsspitzen durch Auszeiten auszugleichen – etwa indem sich Mitarbeitende digital ausklinken. Viele Associates loben in der azur-Umfrage diese Bemühungen.

Klarere Kommunikation gewünscht. Der Ruf als sehr gute Ausbildungskanzlei eilt Freshfields voraus – ebenso wie das Vorurteil, für ältere Associates und solche, die in die Partnerschaft wollen, nicht die richtige Adresse zu sein. Fest steht: Der deutschen Praxis von Freshfields gelingt es Jahr für Jahr, Associates in die Partnerschaft zu bringen, allerdings sind die Zahlen schwankend. 2024 war in dieser Hinsicht ein gutes Jahr: Sieben Neupartner ernannte die Kanzlei, vier davon sind Frauen. Dennoch ist die Zufriedenheit mit den Karriereaussichten unterdurchschnittlich. Vor allem wünschen sich die Associates „klarere Zielvorgaben“, „sinnvolle Review-Gespräche“, und eine „klare und offene Kommunikation über die nächsten Karriereschritte“. Die Hälfte der Befragten hat immerhin das Ziel, Vollpartnerin oder -partner zu werden.

Neueinstellungen 2025
  • 90 bis 100 Volljuristen
  • 450 Referendare
  • 80 Praktikanten
60 % der neu Eingestellten sind ehemalige Referendare

Praktikum & Referendariat

Freshfields bietet ein fünfwöchiges Sommerpraktikum an. In Brüssel, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, München und Frankfurt gibt es zusätzlich ein Frühjahrspraktikum mit vielen Einblicken in den Arbeitsalltag. Re­ferendaren bietet die Kanzlei neben diversen Inhouse-Seminaren unter ander­em die Lernplattform ­Jurafuchs sowie viele Möglichkeiten zur Examens­vorbereitung. Zudem gibt es ein Mentoring- und ein Sponsoring-­Programm. Die Rückmeldungen von Ehemaligen in der azur-Bewerberumfrage sind gemischt: Referendare loben „tolle Einblicke“, die den Praktikanten teilweise – laut azur-Bewerberumfrage – verwehrt bleiben.


Ausbildung & Karriere

Freshfields bietet ihren Associates ein breites Angebot an Online- und Präsenzveranstaltungen, die sowohl die fachliche Weiterentwicklung als auch die Soft-Skills-Kompetenz fördern sollen. Seit 2024 schult die Kanzlei ihre Mitarbeitenden zudem in dem Umgang mit künstlicher Intelligenz. In einstündigen Seminaren gibt es Infos zur internen KI-Strategie, verfügbaren Tools und dem Prompting. Mit der Weiterbildung sind die Associates recht zufrieden, eine Forderung, die allerdings nicht zum ersten mal in der Umfrage auftaucht, lautet: „Mehr Zeit für Weiterbildung schaffen.“ Wer bei Freshfields Karriere machen möchte, darf sich ab dem vierten Berufsjahr Hilfestellungen bei einem externen Coach suchen, der dabei unterstützen soll, eigene Karriereziele zu definieren. Was den Associates neben dieser Unterstützung auf dem Weg nach oben aber noch mehr hilft ist „die frühe Sichtbarkeit auf Mandaten“.


Arbeit, Leben & Familie

• Bis zu sechs Wochen Sabbatical für erfahrene Associates

• Zwei zusätzliche Monate be­zahlte Elternzeit

• Dauerhaft ortsunabhängiges Arbei­ten möglich, keine vor­gegebene Anwesenheitspflicht

• Hilfen zur Kinderbetreuung

Stand: Druckausgabe von azur100 2025 mit Erscheinungsdatum 14.03.2025 (Ausnahme: Gehalt, dieses wird regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.

Das azur Urteil
  • Praktikum 4 Sterne

  • Referendarausbildung 4 Sterne

  • Associate-Ausbildung 4 Sterne

  • Associate-Zufriedenheit 4 Sterne

  • Gehalt 4 Sterne

  • Aufstiegschancen 2 Sterne

  • Karriere und Familie 1 Sterne

  • Work-Life-Balance 1 Sterne

  • Internationalität 5 Sterne

Lob der eigenen Associates

  • „Tolle Kultur, motivierte, fachlich herausragende und sympathis­che Kollegen.”

  • „Die Qualität der Beratung ist einzigartig und das Teamgefühl unschlag­bar.”

  • „Klare und transparente Kommunikation auf allen Ebenen schafft ­gegenseitiges Verständnis.”

Kritik der eigenen Associates

  • „Angesichts der hohen Arbeitsbelastung können viele Angebo­te wie Secondments selten wahrgenommen werden.”

  • „Ältere Associates werden gedrängt, den Arbeitgeber zu wechseln. Ziel scheint mehr Profitabilität mit mehr Junior Associates zu sein.”

  • „Kaum Wertschätzung für besondere Leistungen, z.B. im Bereich ­Business Development, Recruiting oder Mentoring.”

Standorte in Deutschland: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München plus die auf Massenverfahren ausgerichteten Standorte in Hannover, Münster und Nürnberg

Anwälte in Deutschland: 97 Vollpartner, 52 Counsel, 472 Associates und 11 of Counsel, zusätzlich rund 100 auf Projektbasis Angestellte

Frauenanteil Anwälte: 36,7 %; 23,7 % innerhalb der Vollpartnerschaft

Internationale Präsenz: Weltweit mehr als 2.600 Anwältinnen und Anwälte, starke europäische Präsenz. In den USA auf Wachstumskurs mit Büros im Silicon Valley, New York und Washington, D.C.