Fieldfisher

Top-Arbeitgeber: 4 Sterne


Für die Zukunft gemacht

Legal Tech im Fokus. Wer ein Herz für Technologie oder IT hat, ist bei Fieldfisher genau richtig. Die britische Kanzlei hat in Deutschland mittlerweile fünf Büros – und einen klaren Fokus auf Legal Tech und Massenverfahren. In der azur-Umfrage heben viele Associates die Tech-Arbe­it positiv hervor: „Durch die eigene Tech-Tochter Fieldfisher X wird sehr viel mit Legal-­Tech-Lösungen gearbeitet“, fasst es einer zusammen. Doch auch im Gesellschafts- oder Kartellrecht können Associates viel lernen und etwa bei internationalen Schiedsverfahren mitwirken. Insgesamt ist der Nachwuchs in der azur-Umfrage recht zufrieden – „junges Team, auf­strebend, dynamisch“, „der perfekt Mix aus hoch anspruchsvoller Tätigkeit und lockerer Atmosphäre“ loben sie.

Kommunikation ist verbesserungswürdig. Weniger zufrieden ist der Nachwuchs mit der Kommunikation seines Arbeitsgebers. Einige wünschen sich: „realistisch und transparent aufzeigen, was die Anforderungen sind“ oder „klare Kommunikation der Karrierestufen“. Fieldfisher hat das Problem bereits erkannt und arbeitet daran, die Beförderungskriterien klarer zu definieren. Auch in puncto Weiterbildung ist noch Luft nach oben – in der azur-Umfrage sind die Associates nur unterdurchschnittlich zufrieden. Sie wünschen sich „mehr Hilfe bei der Suche nach Veranstaltungen“, „Zeit, um daran teilzunehmen“ oder „aktives Anbieten von Kursen und mehr eigene Programme“. An sich ist das Ausbildungspaket, das Fieldfisher bietet, solide. Dazu gehört auch ein organisiertes Feedback auf dem Weg in die Partnerschaft sowie ein Programm, das die Associates auf die neuen Aufgaben vorbereiten soll. Mit seinen Partner- und Karrierechancen ist der Nachwuchs überdurchschnittlich zufrieden. „Viel Vertrauen, Übertragung von Verantwortlichkeiten“ und „unmittelbare Teilnahme an Mandantengesprächen“, loben Umfrageteilnehmende. Arbeit und Leben im Einklang. Mit 52 Stunden pro Woche arbeiten die Associates bei Fieldfisher laut azur-Umfrage genauso viel wie der Marktdurchschnitt – und sind mit dieser Arbeits­­be­lastung etwas zufriedener als ihre Kollegen in ander­en Kanzleien. Offenbar gelingt ihnen eine ausgewogene Work-Life-Balance. Hier verteilen die Associates insgesamt überdurchschnittlich gute Noten. Sie loben „feste Arbeitszeiten und Pausen, Feierabend und Wochenende bleiben frei von Arbeit“, „angemessene und flexible Arbeitszeiten“. Wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Karriere geht, sehen einige Associates jedoch noch Verbesserungspotenzial, hier sind die Zufriedenheitswerte etwas niedriger als im Vergleich zum Marktdurschnitt. Zwar heben sie „Teilzeit und flexibles Arbeiten“ hervor, wünschen sich aber mehr Home­­office und „Kitaplätze/Kooperationen, Zuschuss zu Kitagebühren und ein Konzept für Betreuungsengpässe“. Andere Kanzleien bieten hier mehr.

Neueinstellungen 2025
  • 10 bis 20 Volljuristen
  • 55 Referendare
  • 35 Praktikanten
33 % der neu Eingestellten sind ehemalige Referendare

Praktikum & Referendariat

„Gute Einbindung in die Arbeit und ins soziale Arbeitsumfeld“, „frisches und junges Programm“: So loben ehemalige Praktikanten die Summer School. Es gibt Klausurencoachings und Networking-Events, den Abschluss bildet ein Moot Court in Hamburg. Neu hinzugekommen ist ein Legal-Tech-Workshop. Praktikanten wie Referendare können sich im ‚Leg­al Trainee Lunch‘ austauschen. Referendare erhalten Unterstützung durch einen Mentor, Legal-English-Training, 600 Euro für Klausurenkurse und ein Aktenvortragstraining. Wer sich im Referendariat bewährt, für den ist eine Stage in London oder Barcelona möglich.


Ausbildung & Karriere

An der kanzleieigenen Akademie in London können ausgewählte Associ­ates an Soft-Skills-Trainings sowie Seminaren teilnehmen. Auf den Wunsch der deutschen Associates nach mehr Systematik in der Ausbildung hat Fieldfisher vor knapp zwei Jahren mit einem nationalen Programm reagiert. Zwar lobt ein Associate dies als „gutes und sinnvolles Angebot“. Einige Associates wünschen sich jedoch weiterhin „mehr interne Angebote“ und „bessere Strukturen“. Neben Webinaren zu Fach­themen, Business Development oder Bilanzierung finden dreimal im Jahr Präsenzveranstaltungen zu Themen wie Mandantenkommunikation oder Verhandlungstechniken statt. Dazu kommt alle zwei Jahre der Associate Congress in Hamburg, der weitere Trainings umfasst. Wer nach etwa sechs Jahren Counsel werden will, muss Führungsqualität nach innen sowie Mandatsverantwortung nach außen vorweisen. Im vergangenen Jahr wurde kein Partner ernannt, mit den Aufstiegsmöglichkeiten sind die Associates jedoch zufriedener als der Durchschnitt.


Arbeit, Leben & Familie

• Zwei Tage Homeoffice pro Woche sind üblich

• Teilzeit auf allen Karrierestufen, flexible Arbeitszeitmodelle

• Individuelle und anonyme Beratu­ng über die Plattform ,mein EAP‘ zu allen Themen rund um Arbeit, Familie, Gesundheit

Stand: Druckausgabe von azur100 2025 mit Erscheinungsdatum 14.03.2025 (Ausnahme: Gehalt, dieses wird regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.

Das azur Urteil
  • Praktikum 4 Sterne

  • Referendarausbildung 2 Sterne

  • Associate-Ausbildung 2 Sterne

  • Associate-Zufriedenheit 4 Sterne

  • Gehalt 2 Sterne

  • Aufstiegschancen 3 Sterne

  • Karriere und Familie 2 Sterne

  • Work-Life-Balance 3 Sterne

  • Internationalität 4 Sterne

Lob der eigenen Associates

  • „Flexible und freie Gestaltung der Arbeitszeiten.”

  • „Viel Eigenverantwortung.”

  • „Tolle wertschätzende Kultur, ein Management, das motiviert und mitrei­ßt”

Kritik der eigenen Associates

  • „Wenig Transparenz hinsichtlich der verschiedenen Aufstiegsm­öglichkeiten.”

  • „Keine ernsthafte Bemühungen, die Karriere von Frauen in der Partnerscha­ft voranzutreiben.”

  • „Es fehlt weiter an einer Struktur der internen Weiterbildungsmöglichkeit­en.”

Standorte in Deutschland: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München.

Anwälte in Deutschland: 42 Vollpartner, 34 Counsel, 60 Associates

Frauenanteil Anwälte: 39,0 %; 16,6 % innerhalb der Vollpartnerschaft

Internationale Präsenz: Die internationale Kanzlei mit Stammsitz in London betreibt 23 Büros in 12 Ländern. Neben Großbritannien, Deutschland und Österreich ist sie auch in Italien, Frankreich, Luxemburg, China, Irland und den USA (Palo Alto) präsent, zudem gibt es einen Service-Standort in Belfast.