Dentons
Top-Arbeitgeber: Platz 43Viele Möglichkeiten – und ein bisschen Wachstumsschmerz
Studium generale. In der größten Kanzlei weltweit ist der Arbeitsalltag naturgemäß international. Dentons ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen und hat jungen Anwälten als Full-Service-Kanzlei viele Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Jeder, der hier einsteigt, kommt direkt in den Genuss der hauseigenen Akademie, deren Angebote junge Juristen zum generalistischen Wirtschaftsanwalt ausbilden – etwa mit Seminaren zu Bilanzen, Steuern oder Arbeitsrecht. Die Dentons-Associates zeigen sich in der azur-Umfrage insgesamt zufrieden mit ihrer Weiterbildung und loben außerdem: „genügend Raum für eigene Interessen neben der Mandatsarbeit, weil die Stundenvorgaben nicht so hoch sind wie bei anderen Kanzleien“. Die fachbezogene Spezialisierung erfolgt insbesondere durch Training on the Job in der eigenen Praxisgruppe. Einige Umfrageteilnehmer vermissen den bei vielen Wettbewerbern üblichen wissenschaftlichen Austausch etwa zu neuen Rechtsthemen.
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Die Associates bewerten das Betriebsklima recht gut. Allerdings bleiben auch Dinge auf der Strecke: „Die Kommunikation ist stark verbesserungsfähig. Erwischt man aber das richtige Team, kann man tolle und spannende Arbeit machen“, meint ein Associate in der azur-Umfrage. Diese starken Schwankungen in der Zufriedenheit zeigen sich an verschiedenen Stellen. Einige berichten von „großem Zusammenhalt“ und ihren „tollen Mentoren“, andere von Partnern, die „Kritik nicht annehmen können“ oder „ihren Umgang mit Kollegen überdenken müssen“. Im Ergebnis erreicht die Kanzlei im Vergleich unterdurchschnittliche Noten bei der Personalführung und der Kommunikation. Auch Referendare melden in der azur-Bewerberumfrage gemischtes Feedback: „Man wird schnell in Projekte einbezogen und bekommt einen interessanten Einblick“ sagen die einen, „kaum Förderung, kaum Feedback, mehr ein ‚Dahinarbeiten‘ als echte Ausbildung“ kritisieren wiederum andere.
Weniger Druck, moderate Arbeitsbelastung. Mit rund 50 Wochenstunden arbeiten Dentons-Associates laut azur-Umfrage drei Stunden weniger als Kollegen in anderen Kanzleien im Schnitt. Beschwerten sich Dentons-Associates noch darüber, dass Homeoffice abhängig vom Partner nur „zähneknirschend“ erlaubt wurde, hat die Kanzlei inzwischen eine kanzleiweite Richtlinie zu mobilem Arbeiten eingeführt: Es ist grundsätzlich erlaubt, solange die konkrete Mandatsarbeit es zulässt. Bislang bewerten die Associates die Vereinbarkeit von Karriere und Familie unterdurchschnittlich. Generell melden Dentons-Anwälte allerdings, dass sie sich im Vergleich zu anderen Kanzleien weniger Druck ausgesetzt sehen, es herrsche „das grundsätzliche Verständnis, dass ein Arbeitstag um 19 Uhr enden sollte“. Die Kanzlei arbeitet intensiv daran, dass Frauen gleichberechtigt Karriere machen können sollen. Dennoch hinkt sie vielen Wettbewerbern hinterher und weist nur eine einzige Frau in der Vollpartnerschaft auf.
- 25 bis 30 Volljuristen
- 23 Referendare
- 30 Praktikanten
Praktikum & Referendariat
Das beliebte Intensivpraktikum bietet Angebote zur Vernetzung, zu Soft Skills oder Feedback zu Bewerbungsunterlagen. Ehemalige loben die Integration als „gleichwertiges Teammitglied“. Noch intensiver kümmert sich Dentons um Referendare, die Weiterbildungsangebote der Associates nutzen und einen Klausurenkurs oder ein Training zur mentalen Stärke in Prüfungen absolvieren. Eine Wahlstation im ausländischen Dentons-Büro ist unkompliziert. Neu ist die Möglichkeit, eine Station mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit zu verbringen und als Referendar im EU-weiten Sustainability-Team der Kanzlei zu arbeiten.
Ausbildung & Karriere
Kern der Ausbildung ist das Programm der hauseigenen Legal Academy, das jeder passend zur Karrierestufe durchläuft, etwa zu Basiswissen über verschiedene Praxisgruppen hinweg; neu sind Soft-Skills-Trainings. Dentons-Anwälte sind mit dem Angebot durchschnittlich zufrieden, sie wünschen sich mehr fachbereichsspezifischen Austausch und vermissen „wissenschaftliche Vortragsreihen, bei denen man sich über Neuerung fachübergreifend austauscht“. Im 4. Berufsjahr werden Anwälte zu Senior Associates, nach dem 5. Jahr können sie zum Counsel aufsteigen. Die Counsel-Position kann direkt in die Partnerschaft führen, ist aber auch als längerfristige Karrierestufe möglich. Nächster Schritt ist die Ernennung zum Special-Contract-Partner, er soll den Sprung in die Partnerschaft vorbereiten. Neben den sogenannten Full-Interest-Partnern, die voll am Gewinn der internationalen Dentons LLP beteiligt sind, gibt es auch Preferred-Interest-Partner, die eine geringere Beteiligung haben. Mit ihren Partnerchancen und den Wegen abseits sind Dentons-Associates durchschnittlich zufrieden.
Arbeit, Leben & Familie
- Aktive deutsche und internationale Diversity-Gruppen
- Coaching für Wiedereinstieg nach der Elternzeit
- Nach fünf Jahren Kanzleizugehörigkeit dreimonatiges Sabbatical möglich
Standorte in Deutschland: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München
Anwälte in Deutschland: 40 Vollpartner, 42 Non-Equity-Partner, 46 Counsel, 104 Associates und 9 of Counsel
Frauenanteil Anwälte: 33,6 %; 2,5 % innerhalb der Vollpartnerschaft
Internationale Präsenz: Dentons ist die größte Kanzlei weltweit, sie hat rund 180 Büros in 79 Ländern. Der Zusammenschluss mit der chinesischen Kanzlei Dacheng im Jahr 2015 hat das Wachstum befeuert. Mittlerweile sind auf allen Kontinenten mehr als 10.000 Anwälte für die Kanzlei tätig, Tendenz steigend.
Das Bewerbungsverfahren besteht aus 2 Gesprächsrunden. Daran nehmen Vertreter der Praxisgruppe sowie künftige Kollegen teil. Die 2. Runde wird oft mit einem gemeinsamen Essen verbunden. Im Idealfall sollten Jobkandidaten 2 überdurchschnittliche Examina mitbringen, auch erste berufliche Erfahrungen in den angestrebten Rechtsgebieten sind gern gesehen. Gleiches gilt für einen LL.M./LL.B. oder einen juristischen Doktortitel. Wer Auslandserfahrungen mitbringt, ist mit Blick auf die internationale Aufstellung der Großkanzlei im Vorteil. Zudem legt Dentons Wert darauf, dass Bewerber über den juristischen Tellerrand hinausblicken können und sich zum Beispiel sozial engagieren.
Associates:
1. Jahr: 120.000 Euro
plus Bonus bis 70.000 Euro
2. Jahr: 125.000 Euro
plus Bonus bis 70.000 Euro
3. Jahr: 130.000 Euro
plus Bonus bis 70.000 Euro
Referendare: 800 Euro*; max. 4.000 Euro pro Monat
Wissenschaftliche Mitarbeiter: 15 Euro/h (vor dem 1. Examen), 23 Euro/h (nach dem 1. Examen), 29 Euro/h (nach dem 2. Examen)
*pro Wochenarbeitstag im Monat
- Arbeitsrecht
- Außenwirtschaftsrecht
- Bank- und Finanzrecht
- Gesellschaftsrecht
- Immobilien- und Baurecht
- Insolvenz und Restrukturierung
- Kartellrecht
- Konfliktlösung
- M&A, Private Equity und Venture Capital
- Marken- und Wettbewerbsrecht
- Notariat
- Öffentlicher Sektor
- Regulierte Industrien
- Technologie und Medien