Viele Praktikumsplätze in großen Kanzleien

Mit rund 250 Plätzen ist CMS Hasche Sigle der mit Abstand größte Hafen für Praktikanten. Acht weitere Kanzleien halten jeweils mehr als 100 Plätze bereit. In den meisten Fällen kommt nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität des Angebots gut an.

Ein ehemaliger Praktikant von CMS lobt in der azur-Bewerberumfrage: „Das Praktikum hat viel Spaß gemacht. Das Team war freundlich, der jeweilige Partner immer da, das Programm lehrreich und spannend.“ An den CMS-Standorten Frankfurt, Düsseldorf, Köln, Berlin und Stuttgart gibt es zweimal jährlich Gruppenpraktika mit vielen Vorträgen und Workshops. In Hamburg, Leipzig und München bietet CMS individuelle Praktika.

Unter dem Schlagwort „Generation Praktikum“ wurde vor einigen Jahren über Berufe berichtet, die häufig nur nach langen, manchmal mehrjährigen Praktika erreichbar waren, die obendrein noch schlecht oder gar nicht vergütet wurden. Der Juristenberuf bildet hier eine Ausnahme: Wer Anwältin oder Anwalt werden will, muss das zweite Staatsexamen absolvieren und macht dafür zwangsläufig den zweijährigen Vorbereitungsdienst. Referendarinnen und Referendare lernen in den verschiedenen Stationen den juristischen Arbeitsmarkt intensiv kennen und werden sogar noch bezahlt – ein Luxuspraktikum, wenn man so will.

Praxiseinblicke vor dem ersten Examen

Die Praktika der Juristen sind hingegen studienbegleitende Praxisphasen, die noch vor der ersten Staatsprüfung stattfinden. Nicht alle juristischen Arbeitgeber stellen das Praktikum deshalb in den Fokus ihrer Bemühungen. Manchen Kanzleien leuchtet es nicht ein, dass die Praktikanten von heute die Referendare von morgen und die Associates von übermorgen sein könnten. Wichtigste Hürde: Mitten im Studium sind die juristischen Kenntnisse der Praktikanten meistens noch nicht so wertvoll. Sie sind nicht so vielfältig einsetzbar wie ein Referendar, der ja immerhin schon die erste Staatsprüfung bestanden hat. So verzichten einige Kanzleien sogar ganz darauf, Praktikantinnen und Praktikanten einzubinden.

Aber das ist eher die Ausnahme. Die großen Wirtschaftskanzleien bieten mehrere hundert Praktikumsplätze an. Vielfach sorgen sie dafür, dass es neben den Einblicken in den Arbeitsalltag auch Ausbildungsmodule und soziale Events gibt. Nach dem Vorbild etwa der Kanzleien Rittershaus oder Oppenhoff & Partner gibt es mittlerweile etliche Sozietäten, die ihr Praktikumsangebot als sogenannte Summer School organisieren. Dort gibt es dann Vorträge, Workshops und gemeinsame Ausflüge zum Gericht oder sogar zu Mandanten.

Trotz der Vielzahl der Plätze in den großen Kanzleien kann es lohnend sein, für das Praktikum bei einer kleineren Kanzlei, bei einer Behörde oder einem Unternehmen anzuklopfen. Hochkarätige juristische Aufgaben wird man dort nur selten übertragen bekommen, aber das Gefühl für den echten Arbeitsalltag vermitteln solche Praktika vielleicht besser als ein durchstrukturiertes Programm.

Guter Nebenverdienst während der Ausbildung

Ein zweiter wichtiger Tipp: Die Nachfrage der Kanzleien nach studentischen beziehungsweise wissenschaftlichen Mitarbeitenden übersteigt die Zahl der Praktikumsplätze deutlich. Die allermeisten Wirtschaftskanzleien haben nämlich Aufgaben zu verteilen, für die sie laufend sachkundige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen, die dann stundenweise bezahlt werden. Wer sich bei diesen Jobs bewährt, kann über Jahre hinweg eine Art festen Arbeitsplatz neben der Ausbildung haben und ist am Ende ein bevorzugter Bewerber für die ‚richtigen‘ Anwaltsstellen.


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