Karrierepfade mit Kurven und Umwegen
Wer Jura studiert, folgt einem festen Pfad: Staatsexamen, Referendariat, Kanzlei, Rechtsabteilung eines Unternehmens oder öffentlicher Dienst. Abweichungen gelten schnell als Risiko, doch sie können auch ein Ausdruck von Selbstreflexion und persönlichem Wachstum sein.
Nicht jeder Karriereweg verläuft geradlinig – und das ist gut so. In der juristischen Welt, die oft von klaren Strukturen und Erwartungen geprägt ist, zeigen vier Persönlichkeiten, dass Mut zur Abweichung bereichernd sein kann. Ob Quereinstieg aus dem Journalismus, mehrere Jobwechsel in kurzer Zeit, ein radikaler Ausstieg aus dem Konzernleben oder ein Berufsstart erst nach der Familiengründung. Diese Geschichten machen deutlich, dass verschiedene Perspektiven ein Vorteil in der juristischen Praxis sein können.
- Jurist mit sprachlicher Präzision: Stephan Zimprich (50) war Journalist bei der Financial Times Deutschland, bevor er Anwalt wurde. Sein Weg führte über eine renommierte Journalistenschule und schließlich zurück zur Juristerei. Heute berät der Hamburger Partner bei Fieldfisher zu Datenschutz und Medienrecht. Nicht zuletzt profitiert er von seiner sprachlichen und analytischen Ausbildung als Journalist.
- Karriere mit Kompass statt Masterplan: Caroline Ackermann (39) hat sich mehrfach neu orientiert und sich dabei nie von ihren Ängsten limitieren lassen. Zunächst beriet sie zu Litigation und arbeitete als Syndikusanwältin. Ihre Leidenschaft für das Vergaberecht entdeckte sie bei der Öffentlichen Hand und lernte, wie die Verwaltung tickt. Heute nutzt die Vergaberechtlerin diese Erfahrung als Partnerin bei Luther in München.
- Business-Detox: Dr. Corinna-Rosa Falkenberg verließ nach fast zwei Jahrzehnten im M&A-Bereich bei großen Unternehmen wie der Deutschen Bank und Siemens die Konzernwelt, um mit einem Van zu reisen. Die 48-Jährige lebte einfach und widmete sich der Kunst. Heute ist sie Investorin, Künstlerin und Trainerin.
- Referendariat mit Kindern: Claire Vierbuchen entschied sich früh für Kinder und erst später für den Berufseinstieg. Noch vor ihrem Referendariat wurde sie mit 26 Jahren zum ersten Mal Mutter. Mit 35 startet die mittlerweile zweifache Mutter bei der Kanzlei Kapellmann und Partner in Köln. Sie beweist, dass juristische Karrieren auch mit Familie möglich sind.
Mehr über unkonventionelle Karrierewege und wie Vielfalt im Lebenslauf zur Stärke wird sowie den vollständigen Artikel findet ihr in der kommenden Ausgabe unseres Karrieremagazins.