Freshfields erhöht die Associate-Gehälter

Gerade mal ein Jahr ist es her, dass Freshfields Bruckhaus Deringer die Gehälter für Anwältinnen und Anwälte in Deutschland erhöhte. Zum 1. Dezember legt sie für Berufseinsteigende nun nochmal 10.000 Euro obendrauf. Inklusive einer Willkommensprämie in Höhe von 5.000 Euro erhalten Associates im ersten Jahr dann 155.000 Euro.

Das Grundgehalt von 150.000 Euro im ersten Berufsjahr steigt im zweiten und dritten Jahr jeweils um 10.000 Euro. Somit erhalten Associates im zweiten Berufsjahr 160.000 Euro, im folgenden Jahr beläuft sich die Vergütung auf 170.000 Euro.

BerufsjahrGehaltBonus
1. Berufsjahr150.000 Euro 5.000 Euro Startbonus
2. Berufsjahr160.000 Euro
3. Berufsjahr170.000 Euro
Neue Gehaltsstufen bei Freshfields Bruckhaus Deringer, gültig ab 1.12.2022

Nicht nur mehr Geld

Freshfields zählt in Deutschland zu den Kanzleien, die mit bis zu 100 Neueinstellungen jährlich besonders viele junge Juristinnen und Juristen rekrutieren. Mit der Gehaltserhöhung setzt sie also ein deutliches Zeichen im deutschen Bewerbermarkt und an die Konkurrenz. Dem Vernehmen nach verabschiedet die Kanzlei zusätzlich zur neuen Gehaltsstruktur ein Paket weiterer Maßnahmen für Associates, das zum Jahreswechsel in Kraft treten soll. Dazu gehören neue Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Karriere und Privatleben, transparentere Karrierewege sowie ein Ausgleich bei Belastungsspitzen.

Auswirkungen auf das Gehaltsniveau in Deutschland

In den vergangenen Gehaltsrunden ließen die Top-Kanzleien im Wettbewerb um den besten Nachwuchs meist nicht lange auf sich warten. 2021 machte unter den in Deutschland personalstarken Kanzleien allerdings nicht Freshfields den ersten Schritt. Damals kamen ihr die direkten Wettbewerberinnen aus dem sogenannten Magic Circle, Clifford Chance, Allen & Overy und Linklaters, zuvor. So hob sich das Gehaltsniveau in diesem Kanzleisegment auf 140.000 Euro im ersten Berufsjahr an. Auch große deutsche Kanzleien wie Noerr oder Gleiss Lutz zahlen ihren First Years diesen Betrag. Hengeler Mueller erhöhte bereits in der letzten Gehaltsrunde auf 150.000 Euro.

Den Stein ins Rollen bringen zumeist die US-Kanzleien, die ihre Gehaltsstrukturen immer wieder an ihren Heimatmarkt anpassen. Zuletzt erhöhten sie sogar teils zweimal innerhalb eines Jahres die Vergütung. Seit Anfang dieses Jahres führt Willkie Farr & Gallagher mit 175.000 Euro im ersten Berufsjahr inklusive Starterbonus die Liste an.

Mit dem Geld kommen die Erwartungen

Im deutschen Markt führt diese Entwicklung zu immer mehr Unmut unter Personalverantwortlichen in Kanzleien. Die Bezahlung sei „unverhältnismäßig“ und die „Vorstellungen von Work-Life-Balance und Verdienst gehen immer weiter auseinander“, berichtet ein personalverantwortlicher Partner einer großen Kanzlei. Auch Bewerbende sollten sich darüber im Klaren sein, dass Beträge wie diese nicht für einen Nine-to-five-Job bezahlt werden.


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