KI als Karriere-Booster: Die Erfolgsgeschichte von Hanna Lütkens

Für Juristinnen und Juristen, die Interesse an Innovation und Technologie mitbringen, eröffnen sich durch künstliche Intelligenz vielversprechende Möglichkeiten, die Zukunft der Rechtsberatung mitzugestalten und dabei neue berufliche Wege zu beschreiten. Wie eine Karriere mit KI und Legal Tech aussehen kann, zeigen wir in drei Kurzporträts. Heute im Porträt: Hanna Lütkens, Partnerin bei DLA Piper.

Technik statt Handarbeit

Foto: blende11 Fotografen

Hanna Lütkens (38)
Partnerin bei DLA Piper, München

Aufgewachsen in:
Hamburg und Kassel

Berufseinstieg:
2015 bei Baker McKenzie

Spezialgebiet: Gesellschaftsrechtliche Reorganisationen und Legal Tech

Als Hanna Lütkens 2015 ihre anwaltliche Laufbahn bei Baker McKenzie beginnt, wird das Thema Legal Tech gerade als die Rettung der Juristenwelt gefeiert. Damals ist sie davon noch eher genervt. Doch dann landet gleich zu Beginn ihrer Karriere ein Riesenprojekt auf ihrem Tisch: die weltweite Restrukturierung eines Geschäftsbereichs eines Mischkonzerns, die allein in Deutschland beinahe 50 Transaktionen umfasst. In einer der vielen Nachtschichten für dieses Projekt kommt ihr der Gedanke: Das muss doch irgendwie besser gehen! „Dieses Projekt hat mich seitdem motiviert, neue und innovative Tools und Techniken einzusetzen“, erinnert sich Lütkens. Es hat sie noch über Jahre begleitet. „Zum damaligen Zeitpunkt war Legal Tech noch nicht so weit.“ Den schieren Umfang dieses Projekts in Handarbeit zu bewältigen, das ist damals eine große Herausforderung. Also beginnt sie, sich mit Legal Tech zu beschäftigen.

Als Lütkens 2018 im Team des Münchner Corporate-Partners Gerald Schumann von Baker zu DLA Piper wechselt, kann sie dort ihre Spezialisierung gezielt ausbauen: Die Beratung zu weltweiten internen Reorganisationen, insbesondere im Vorfeld von Carve-outs, sowie zur Integration nach Zusammenschlüssen – mit einem besonderen Fokus auf dem Einsatz von Legal Tech. Ab Mai 2020 schlüpft Lütkens für drei Jahre in die Rolle eines sogenannten ‚Legal Tech Fellow‘. Insgesamt drei davon gibt es in der deutschen Praxis. Ihr Job ist es, sich darum zu kümmern, wie man Legal Tech gewinnbringend im Alltag einsetzen kann, und dieses Wissen in die Teams zu tragen. Dafür darf Lütkens 25 Prozent ihrer Arbeitszeit aufwenden. Eines der Leuchtturmprojekte in dieser Zeit: der Carve-out des ECMS-Geschäfts für BASF. „Dort konnten wir mit dem intensiven Einsatz von Legal Tech und auch des spezialisierten Legal-Project-Management-Teams von DLA dafür sorgen, dass die Beratung mit den optimalen Ressourcen und Teams erfolgen konnte.“ Mit diesem Ansatz trifft Lütkens einen Nerv – und das honoriert auch ihre Kanzlei, die sie im Mai 2022 zur Counsel befördert. Seit Kurzem ist Lütkens zudem Co-Leiterin der deutschen Industriegruppe Tech, da sie einige wichtige Mandanten aus dieser Branche hat. Läuft es für Lütkens weiter so gut wie bisher, dürfte das allerdings noch nicht der letzte Titel gewesen sein, den sie sich auf ihre Visitenkarte bei DLA schreiben kann.

Zuerst erschienen in JUVE Rechtsmarkt 4/2025.


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