azur-Liste 2014: CMS Hasche Sigle erobert Platz 1 zurück

Die azur-Liste 2014 ist online. Hier präsentiert die azur-Redaktion die 50 attraktivsten Arbeitgeber für junge Juristen in Deutschland. Ebenfalls vorgestellt werden 30 attraktive Arbeitgeber in den Regionen und 20 in ausgewählten Fachgebieten.

AZ100/14Reichlich Bewegung gab es 2014 in der azur-Liste, mit der die azur-Redaktion die attraktivsten Arbeitgeber bundesweit identifiziert. An der Tabellenspitze steht, wie schon 2012, CMS Hasche Sigle. Der Vorjahressieger Freshfields Bruckhaus Deringer muss sich 2014 mit Platz 2 zufrieden geben. Anders als im letzten Jahr liegt zwischen Sieger und Zweitplatziertem ein deutlicher Punktabstand. Auf Platz 3 folgt – ebenfalls mit klarem Abstand – Linklaters, die im Vorjahr noch auf Platz 9 gelandet war.

Die Platzierungen in der azur-Liste berechnet die Redaktion aus fünf Einzelfaktoren: In der azur-Bewerberumfrage wählen Studenten, Referendare und Doktoranden Arbeitgeber aus, bei denen sie gerne ihren ersten Job antreten würden. In der azur-Associateumfrage beurteilen junge, berufstätige Juristen sowohl ihren eigenen Arbeitgeber als auch mögliche Alternativen. Bei den Arbeitgebern selbst erfragt die Redaktion die Zahl der 2014 geplanten Neueinstellungen und misst sie daran, wie zuverlässig diese Planung in den letzten Jahren umgesetzt wurde. Zu guter Letzt fließt auch das maximal mögliche Einstiegs-Festgehalt in die azur-Liste ein.

Audi neu in den Top-10, White & Case steigt ab

Den Ausschlag zugunsten von CMS gaben nun bessere Werte bei drei der fünf Einzelfaktoren: Bewerber nannten die Kanzlei häufiger als Wunscharbeitgeber als im Vorjahr, auch bei Associates aus anderen Kanzleien ist CMS deutlich beliebter als Freshfields. Zudem stellt CMS seit Jahren besonders viele Berufsanfänger ein. Auch Linklaters profitierte von zuverlässig hohen Einstellungszahlen und steigender Bekanntheit bei Bewerbern. Dazu kommt, dass die Linklaters-Associates mit ihrem Arbeitgeber ein ganzes Stück zufriedener sind als im Vorjahr.

Zum schärfsten Verfolger des Führungstrios hat sich Siemens entwickelt: Deutschlands größte Rechtsabteilung stieg dank stärkerem Interesse der Bewerber und hoher Zufriedenheit der eigenen Syndikusanwälte um einen Rang auf Platz 4 auf. Für zufriedene Mitarbeiter ist auch die Inhouse-Abteilung von Audi bekannt. Die Autoschmiede schaffte als zweites Unternehmen den Sprung in die Top-10. Ihren Platz in dieser Gruppe räumte White & Case, die vom 10. auf den 24. Rang abstieg. Ursache ist das schlechtere Abschneiden in der azur-Bewerberumfrage, außerdem stellte die Kanzlei zuletzt deutlich weniger Berufsanfänger ein als geplant.

Zufriedene Mitarbeiter bringen kleinere Kanzleien nach vorn

Zehn neue Arbeitgeber schafften den Sprung in die Top-50, die nach wie vor von Kanzleien dominiert werden. Während Großkanzleien aufgrund ihres starken Images, eines hohen Einstellungsbedarfs und hoher Gehälter die vorderen Plätze gebucht haben, treten zwei andere Gruppen von Kanzleien stärker als attraktive Arbeitgeber in Erscheinung. Zum einen sind dies Sozietäten, die zwar viele Anwälte beschäftigen, aber nicht unbedingt zu den bekanntesten Adressen zählen: Luther, Heuking Kühn Lüer Wojtek, Beiten Burkhardt und Graf von Westphalen machten Plätze gut. Dafür sorgten positive Resonanz der Mitarbeiter, solide Einstiegsgehälter und verlässlich hohe Einstellungszahlen

Stärker als bisher haben auch Kanzleien mit unter 50 Anwälten und ausgeprägten Spezialisierungen in der azur-Liste Fuß gefasst. Sozietäten wie Glade Michel Wirtz oder Raue fliegen zwar unter dem Radar der meisten Bewerber und werden selten bis gar nicht als Wunscharbeitgeber genannt. Dafür stellen sie alljährlich fünf bis zehn Berufseinsteiger ein, zahlen Gehälter auf Großkanzleiniveau und haben vor allem sehr zufriedene Associates. Das gilt auch für einige US-Kanzleien wie Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan oder Skadden Arps Slate Meagher & Flom, die sich in Deutschland mit relativ kleinen Teams auf Beratungsfelder wie Transaktionen oder Prozesse fokussiert haben.

Aus dem selben Grund blieb vielen bekannten Unternehmen, darunter Adidas, Robert Bosch und Daimler, ein Platz in den Top-50 verwehrt: Wegen zu geringer Teilnehmerzahl in der azur-Associateumfrage konnte die Redaktion die Zufriedenheit der Anwälte in vielen Rechtsabteilungen nicht werten, auch wenn sich die Bewerber nach wie vor stark für diese Arbeitgeber interessieren. Auch Kanzleien wie Oppenhoff & Partner oder Redeker Sellner Dahs sind aus diesem Grund nicht mehr in den Top-50 zu finden. (Mathieu Klos, Norbert Parzinger)

Top-Arbeitgeber – Rankings und Analysen


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