Arzt und Anwalt im Dienst der Menschheit
Als Anwalt und gleichzeitig als Arzt zugelassen zu sein – das können in ganz Deutschland nur wenige von sich sagen. Einer von ihnen ist der Kölner Patent-Litigator Dr. Kokularajah Paheenthararajah, der gerade bei DLA Piper zum Partner gewählt wurde.
Kokularajah Paheenthararajah (44)
DLA Piper, Köln
Aufgewachsen in:
Colombo/Sri Lanka und am Niederrhein
Erste berufliche Station:
Allen & Overy, München
„Meine Leidenschaft sind die Lifesciences“, sagt er. „Meine Mandanten entwickeln bahnbrechende Wirkstoffe und medizinische Technologien im Dienst der Menschheit.“ Aktuell berät Paheenthararajah etwa eine US-Mandantin zu einem vielversprechenden Krebsimpfstoff, der an einem Wirkmechanismus ansetzt, für dessen Erforschung erst vor Kurzem der Medizin-Nobelpreis verliehen wurde. „Solche Mandanten juristisch zu beraten und unterstützen zu können, gibt mir das Gefühl, an etwas Großem mitzuwirken – und selbst auch ein bisschen Pionier zu sein.“
Der Wunsch, neben dem Jurastudium an der Kölner Uni auch noch Medizin zu studieren, war nach ein paar Semestern gewachsen. Ausgeprägte naturwissenschaftliche Neugier und ein großes Interesse am Menschen seien wichtige Triebfedern gewesen, sagt Paheenthararajah. Nach dem ersten juristischen Staatsexamen arbeitete er acht Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Linklaters. In der Litigation-Praxis von Dr. Rupert Bellinghausen interessierte er sich zunehmend für die Arbeit in Konfliktlösungsfällen. Zugleich finanzierte er damit parallel sein Medizinstudium. Die nächsten Staatsexamen folgten im Wechsel, 2012 bildeten das zweite medizinische und 2014 das zweite juristische Staatsexamen den Abschluss. Stationen seiner medizinischen Ausbildung führten ihn als angehenden Arzt in ein kinderchirurgisches Krankenhaus nach Indien ebenso wie an die traditionsreiche Fakultät für Palliativpflege am Londoner King’s College.
Zum Berufseinstieg als Anwalt ging es nach München. Dort lernte Paheenthararajah bei Allen & Overy im Team von Dr. Joachim Feldges, einem der bekanntesten deutschen Pharmapatent-Spezialisten, wie im Patentrecht die Fäden von Litigation und medizinischem Fortschritt zusammenlaufen. Seit 2017 ist er wieder im Rheinland, zusammen mit Dr. Philipp Cepl wechselte er von Allen & Overy zu DLA Piper. „Ich hatte in meinem Leben das Glück, tolle Chefs zu haben, die mich stark gefördert haben, ohne dass ich mich dafür irgendwie besonders aufdrängen musste“, sagt er rückblickend. „Die Unterstützung, die ich erfahren durfte, möchte ich gerne auch als Partner an die jungen Kolleginnen und Kollegen weitergeben.“

Welche bekannte Persönlichkeit würden Sie gern treffen?
Rosalind Franklin, Wegbereiterin der Entdeckung der DNA-Doppelhelix, für die bekanntlich Francis Crick und James Watson 1962 den Nobelpreis bekamen. Ohne ihre bahnbrechende Arbeit wären unsere Möglichkeiten in den Lifesciences unvorstellbar.
Welches Buch bedeutet Ihnen etwas?
Aktuell lese ich die Novelle ‚The Boat People‘ von Sharon Bala. Eine Gruppe von Flüchtlingen aus Sri Lanka überlebt eine gefährliche Seereise nach Kanada, nur um unter Terrorvorwürfen von Abschiebung bedroht zu werden. Die Geschichte beschäftigt mich auch aufgrund meiner eigenen Biografie sehr.
Die Rubrik Karrieresprung erscheint monatlich im JUVE Rechtsmarkt.