Morrison & Foerster
Top-Arbeitgeber: Platz 48Berliner Büro mit US-Westcoast-Vibe
International und doch persönlich. Wer als Associate bei Morrison & Foerster (M&F) anfängt, arbeitet ab Tag eins international. Im Berliner Büro der US-Kanzlei besteht das Tagesgeschäft aus rund 40 Prozent internationaler Mandate aus Europa, den USA und Asien. Vor allem arbeiten die Teams an grenzüberschreitenden Transaktionen. Zudem beraten Anwälte in spezialisierten Praxen etwa Unternehmen im Mediensektor oder stehen Mandanten bei Compliance-Fragen zur Seite. Besonders für die Kanzlei, die ihre Wurzeln in San Fransisco hat, ist der in der azur-Umfrage gelobte große Teamzusammenhalt am einzigen deutschen Standort. M&F-Associates zeigen sich in der azur-Umfrage äußerst zufrieden mit ihrem Arbeitgeber. Mehrfach loben sie insbesondere das Corona-Management. Das „gute Führungsteam“, die „tolle Stimmung“ und eine „1a Corona-Organisation“ heben Teilnehmer hervor.
Mentale Gesundheit im Fokus. Für die gute Stimmung verantwortlich ist ein umfassendes Well-being-Programm, das M&F deutlich früher als andere Kanzleien eingeführt und insbesondere auf die Herausforderungen in der Pandemie anpasst hat. Hinzu kommt ein umfangreiches Angebot für Familien. Bei MoFo können auch Teilzeitanwälte Karrieresprünge machen.
Frauen stark vertreten. Mit einem Frauenanteil von 30 Prozent in der Partnerschaft ist M&F vielen Kanzleien einen großen Schritt voraus, auch Teilnehmer der azur-Umfrage heben hervor, dass es echte Vorbilder gibt. Frauennetzwerke erhöhen die Sichtbarkeit, auch zuletzt wurde wieder eine Partnerin ernannt. Insbesondere aus dem internationalen Kanzleiumfeld finden regelmäßig Veranstaltungen zu Diversity statt, etwa im Zuge der ‚Black Lives Matter‘-Bewegung, als M&F beispielsweise eine 21-tägige Challenge veranstaltete, bei der sich Teilnehmer täglich mit verschiedenen Aspekten dazu beschäftigten und austauschten. Associates loben in der azur-Umfrage: „Tolles Pro-bono- und LGBTQ-Engagement“.
Workload bleibt auf Großkanzleiniveau. Trotz der vielen Angebote zur Work-Life-Balance kommen Anwälte bei M&F nicht umhin, viele Stunden mit der Arbeit zu verbringen. Zuletzt stieg die durchschnittliche Wochenarbeitszeit laut azur-Umfrage auf rund 54 Stunden, was eine Stunde über dem Marktdurchschnitt liegt. Damit arbeiten sie zwar mehr als Associates bei Wettbewerbern wie Greenberg Traurig, bekommen dafür nun aber auch etwas mehr Gehalt. Die vielen Arbeitsstunden trüben die Stimmung nicht; mit dem Gehalt waren M&F-Associates auch schon vor der letzten Erhöhung sehr zufrieden. Bei der Arbeitsbelastung sehen sie Luft nach oben, und manche wünschen sich trotz umfassendem Well-being-Programm eine „klarere Grenze zwischen Beruf und Privatleben“. Obwohl in vielen Bereichen sehr modern, scheinen einzelne Teilnehmer die Kanzlei in Bezug auf Karrierestrukturen konservativ zu empfinden, einer wünscht sich ein „Loslassen von starren internen Kanzleirichtlinien zum Thema Beförderung und Gehalt.“
- 5 bis 8 Volljuristen
- 14 Referendare
- 8 Praktikanten
Praktikum & Referendariat
Bislang bietet M&F Einzelpraktika. Ab Sommer 2022 führt die Kanzlei ein 4- bis 5-wöchiges Programm für Studierende ab dem 5. Fachsemester ein. Referendare bildet M&F in enger Anbindung ans Team aus, der Zugang zu allen Weiterbildungsangeboten für Associates ist frei. Zehn Kaiser-Klausuren für die Vorbereitung auf das Staatsexamen werden finanziert. Zwei Plätze gibt es im Büro in San Francisco. Ex-Referendare beschreiben ihre Station sehr positiv: „wertschätzend“, „regelmäßiges Feedback“. Insgesamt ist das Angebot umfangreich und entspricht dem, was die meisten Großkanzleien anbieten.
Ausbildung & Karriere
Alle Berufseinsteiger weltweit starten mit einer Auftaktveranstaltung in San Francisco. In Deutschland nehmen Associates an einem Programm der Bucerius Law School teil, ergänzt durch Englischkurse oder Praxisgruppentreffen. Associates bei M&F sind mit ihrer Ausbildung sehr zufrieden. Nach 3 Jahren steigt ein Associate zum Senior Associate auf, nach 6 folgt ein Wechsel in die Counsel-Position. Diese ist als etwa 2-jährige Durchlaufstation in die Partnerschaft gedacht, kann aber auch zur Dauerposition werden. Secondments etwa in London, Washington, New York, San Francisco oder Tokio werden häufig wahrgenommen. Ihre Chancen auf den Vollpartnerstatus und die Karrieremöglichkeiten abseits davon beurteilen M&F-Associates etwas besser als der Durchschnitt in anderen Kanzleien. Ein Teilnehmer hebt die „Hilfestellung bei der Vernetzung und Raum für eigene Mandantenbeziehungen“ hervor, nur teilweise werden „klar definierte und überprüfbare Ziele“ zum Aufstieg vermisst.
Arbeit, Leben & Familie
- Notfallkinderbetreuung, Kinderprogramme während der Pandemie, Eltern-Kind-Büro
- Sechsmonatiges Parenting-Programm, das in Coachings und Workshops lehrt, die Karriereambitionen und Familie in Einklang zu bringen
- Umfassendes Gesundheitsprogramm zu Stressbewältigung, Sport, Ernährung, Schlaf- und Meditationstraining, Mental Health, Online-Therapie-Service
- Flexible, gelebte Teilzeit- und Homeoffice-Regelung, normalerweise 2 Tage/Woche möglich
Stand: Druckausgabe von azur100 2022 mit Erscheinungsdatum 18.03.2022 (Ausnahme: Gehälter, diese werden regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.
Standort in Deutschland: Berlin
Anwälte in Deutschland: 10 Vollpartner, 4 Non-Equity-Partner, 5 Counsel und 24 Associates
Frauenanteil Anwälte: 32,6 %; 30,0 % innerhalb der Vollpartnerschaft
Internationale Präsenz: Die US-Kanzlei beschäftigt weltweit mehr als 1.000 Anwälte. Mit 16 Standorten ist sie in den USA, Europa und Asien präsent.
Bewerber sollten bestenfalls zusammengerechnet 18 Punkte in beiden Examen erreicht haben, wobei die Grenze nicht ausnahmslos streng eingehalten wird. Eine Zusatzqualifikation wie der LL.M. oder ein Doktortitel können einen Ausgleich schaffen, sollte die Punktzahl nicht ganz erreicht sein. Am Vorstellungstag führt der Bewerber zwei bis drei Einzelgespräche mit verschiedenen Partnern und Counsel. Fachliche Fragen, aber auch die persönlichen Interessen und Sprachkenntnisse kommen dabei auf den Prüfstand. Bei einem Mittagessen bekommt der Bewerber die Gelegenheit, sich mit Associates auszutauschen.
Associates:
1. Jahr: 145.000 Euro
plus Bonus bis 20.000 Euro
2. Jahr: 150.000 Euro
3. Jahr: 155.000 Euro
Referendare: 1000 Euro*
Wissenschaftliche Mitarbeiter: 900 Euro* (nach dem 1. Examen), 1.200* Euro (nach dem 2. Examen)
*pro Wochenarbeitstag im Monat
- Compliance-Untersuchungen
- Gesellschaftsrecht
- M&A, Private Equity und Venture Capital
- Regulierte Industrien
- Technologie und Medien