McDermott Will & Emery
Top-Arbeitgeber: Platz 14US-Kanzlei mit heiterer Arbeitsatmosphäre
Hip Hip Hurra, alle sind happy. Ob Praktikanten, Referendare oder Associates – der Juristennachwuchs von McDermott Will & Emery (MWE) betont in den azur-Umfragen durch die Bank die „äußerst angenehme, moderne und dynamische Atmosphäre“, das „tolle Teamgefühl“, den „guten Zusammenhalt“ und das „herzliche, sehr freundliche Arbeitsumfeld“. Selbst Mandantinnen attestieren der ursprünglich aus Chicago stammenden US-Kanzlei eine „angenehme Heiterkeit und Gelassenheit“. Die deutsche Praxis agiert relativ unabhängig von der amerikanischen Mutter und gilt als eine der ersten Adressen im Immobilienrecht. Doch auch Berufsanfänger, die sich für andere Rechtsgebiete interessieren, haben gute Chancen: MWE will in Deutschland auf breiter Front wachsen. Die Associates, die schon hier arbeiten, sind laut azur-Umfrage besonders zufrieden mit Arbeitsinhalten, Internationalität, Personalführung und Betriebsklima.
Kommunikativ und innovativ. Die persönliche Ansprache ist MWE wichtig – und die Kanzlei macht in puncto Mentoring vieles richtig. Dies beweist nicht zuletzt die vergleichsweise hohe Quote an ehemaligen Referendaren unter den Associates. „Mehr Mentoring und Unterstützung auf ihrem Karriereweg“ hingegen wünscht sich eine Associate in der azur-Umfrage, eine andere fordert, dass „mehr Frauen an Entscheidungen mitwirken“. Während vor allem männliche Associates „unzählige Veranstaltungen und Workshops zur Frauenförderung“ hervorheben, sprechen die nackten Zahlen eine klare Sprache: In der Vollpartnerschaft gibt es keine einzige Frau. Da ist Luft nach oben. Bereits nachgebessert hat MWE bei der Referendar- und Associate-Weiterbildung und bietet auch im Marktvergleich ein sehr ordentliches Paket für den Nachwuchs. Mit einer Legal Tech Academy hebt sich MWE zudem von ihren Wettbewerbern ab. Viele Associates zeigen sich zufrieden mit dem Weiterbildungsangebot, ein Anwalt wünscht sich allerdings „Zeit, um auch an den Programmen teilnehmen zu können“.
Viel zu tun. Die Arbeitsbelastung ist der neuralgische Punkt bei MWE; hier drückt der Schuh immer mehr. Zeigten sich die Associates in der Vergangenheit trotz hoher Auslastung noch zufrieden mit ihrer Arbeitslast, bewerten sie diese mittlerweile schlechter als ihre Kollegen in anderen Kanzleien. Zudem sitzen sie laut aktueller azur-Umfrage mit rund 55 Stunden pro Woche zwei Stunden mehr im Büro als der Durchschnitt. Mit flexiblen Arbeitszeiten- und -modellen, Homeoffice-Möglichkeiten sowie einem umfangreichen Gesundheitsmanagement tun die Personalverantwortlichen immerhin einiges, um die Arbeitslast abzufedern. Das kommt unterschiedlich beim Nachwuchs an: Während für den einen die Work-Life-Balance „passt“, „existiert sie nicht“ für den anderen.
- 20 bis 24 Volljuristen
- ca. 35 Referendare
- ca. 20 Praktikanten
Praktikum & Referendariat
Nachwuchsjuristen erwartet bei MWE ein Mix aus Mandatsarbeit, fachlicher Weiterbildung und Veranstaltungen. Das 5-wöchige Sommerprogramm für Praktikanten umfasst unter anderem einen Englischkurs, Crash-Kurs im Öffentlichen Recht und einen Moot-Court im Arbeitsrecht. Neu ist das kanzleieigene Repetitorium für Referendare mit 16 Inhouse-Seminaren pro Jahr, die MWE in Zusammenarbeit mit Kaiser, Hemmer und einer Richterin durchführt. Ehemalige Praktikanten loben die „gute Einbindung“ und die „vielfältigen Einblicke“ in der azur-Bewerberumfrage. Referendare beschreiben das Angebot als „praxisnah“ und „ausgezeichnet“, aber auch als „stark auf Düsseldorf“ konzentriert.
Ausbildung & Karriere
Das Weiterbildungsprogramm, bei dem MWE wie viele andere Kanzleien mit Bucerius kooperiert, umfasst neben fachlichen Elementen auch Kurse zu Verhandlungsführung, Präsentationstechnik oder Legal Tech. Neu sind regelmäßige Lunch-Sessions für Associates in den ersten 3 Berufsjahren, die etwa in Gesellschaftsrecht, Compliance oder Corporate Governance einführen. Laut azur-Umfrage sind die MWE-Associates mit dem Weiterbildungsangebot einigermaßen zufrieden, verteilen unterm Strich aber unterdurchschnittliche Noten. Während einige das „prima Angebot“ und die „persönliche, direkte Ausbildung durch die Partner“ loben, wünschen sich andere „noch stärker auf die Bedürfnisse von deutschen Associates ausgerichtete Programme“. In puncto Partnerchancen liegen die Noten im mauen Marktdurchschnitt. Die alternativen Karrierechancen hingegen bewerten die MWE-Anwälte besser als in anderen Kanzleien. Frühestens im 5. Jahr können Associates zum sogenannten Income-Partner aufsteigen, ab dem 7. Jahr zum Vollpartner. Im Einzelfall besteht die Möglichkeit, dauerhaft als Counsel zu arbeiten. 2022 hat die US-Kanzlei 8 Partner in Deutschland ernannt.
Arbeit, Leben & Familie
- Alternatives Arbeitsmodell mit fixem Stundenvolumen
- Gesundheitsmanagement mit umfangreichem Angebot von Sport- und Ernährungskursen
- Im Team Green engagieren sich Anwälte und andere MWE-Mitarbeiter, um die Nachhaltigkeit im Büroalltag zu verbessern
Stand: Druckausgabe von azur100 2022 mit Erscheinungsdatum 18.03.2022 (Ausnahme: Gehälter, diese werden regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.
Standorte in Deutschland: Düsseldorf, Frankfurt, Köln und München
Anwälte in Deutschland: 19 Vollpartner, 39 Non-Equity-Partner, 16 Counsel, 76 Associates und 3 of Counsel
Frauenanteil Anwälte: 34,6 %; keine innerhalb der Vollpartnerschaft
Internationale Präsenz: MWE stammt aus Chicago und unterhält mittlerweile 13 Büros in Nordamerika, 8 in Europa und eins in Asien (Singapur). In Schanghai besteht zudem eine strategische Allianz.
Bei MWE sollten Bewerber in beiden Examina zusammen 18 Punkte haben. Für Referendare und wissenschaftliche Mitarbeiter, die sich über einen längeren Zeitraum bewährt haben, macht die Kanzlei auch mal eine Ausnahme. Eine Promotion oder ein ausländischer Abschluss wirken sich positiv aus, sind aber kein Muss. Jeder Bewerber spricht zunächst mit 1 bis 2 Partnern aus dem Fachbereich. Bei einem anschließenden Mittagessen oder pandemiebedingten Zoom-Meeting mit Associates lernen Bewerber verschiedene Praxisgruppen kennen. Das Gespräch wird auf Deutsch geführt. Ein Zweitgespräch findet nur auf expliziten Wunsch von Bewerber- und/oder Kanzlei statt. In der Regel unterbreitet MWE schon auf Basis des Erstgespräches ein Angebot.
Associates:
1. Jahr: 150.000 Euro
2. Jahr: 150.000 Euro
3. Jahr: 160.000 Euro
plus Bonus bis 40.000 Euro
Referendare: 200 Euro/Arbeitstag; max. 4.600 Euro pro Monat
Wissenschaftliche Mitarbeiter: 125 bis 150 Euro/Arbeitstag (vor dem 1. Examen), 200 Euro/Arbeitstag (nach dem 1. Examen), 37,50 Euro/h (nach dem 2. Examen)
- Arbeitsrecht
- Bank- und Finanzrecht
- Gesellschaftsrecht
- Immobilien- und Baurecht
- Insolvenz und Restrukturierung
- Kartellrecht
- Konfliktlösung
- M&A, Private Equity und Venture Capital
- Patentrecht
- Regulierte Industrien
- Technologie und Medien