McDermott Will & Emery
Top-Arbeitgeber: Platz 34US-Kanzlei mit großem Engagement für Nachwuchs
Dynamisch und innovativ. Die aus Chicago stammende US-Kanzlei McDermott Will & Emery (MWE) ist in den letzten Jahren in Deutschland stark gewachsen und bietet auch in diesem Jahr wieder viele freie Stellen für Praktikanten, Referendare und Associates. Besonders stark engagiert sich MWE für angehende Juristinnen und Juristen: Das umfangreiche Praktikantenprogramm bietet die Kanzlei nun nicht mehr nur im Sommer, sondern zusätzlich im Frühling an. Auch am ohnehin vielfältigen Angebot für Referendarinnen und Referendare hat MWE nochmals gefeilt. Dafür erntete die Kanzlei sehr viele positive Rückmeldungen in der azur-Bewerberumfrage: Ehemalige Praktikanten und Ex-Referendarinnen loben die „Top-Ausbildung“, die „starke Einbindung in die praktische Arbeit“ oder das „breit angelegte Praktikantenprogramm mit interessanten Einblicken“. Viele heben auch das „kollegiale Arbeitsklima“, die „entspannte, lockere Atmosphäre“ und das „offene, nette Team“ hervor.
Gemischtes Stimmungsbild. Bei den Associates hingegen fallen die Rückmeldungen durchwachsener aus: Sie sind zwar nicht unzufrieden, die Note für ihre Gesamtzufriedenheit liegt dennoch unter dem Marktdurchschnitt. Während einige Associates in der azur-Umfrage die „super Truppe“ hervorheben, kritisieren andere die „schlechte Stimmung“. Für Personalführung, Arbeitsinhalte, alternative Karrieremöglichkeiten sowie Arbeitsbelastung verteilen die Associates recht gute Noten. Mit dem Weiterbildungsangebot und insbesondere mit ihrem Gehalt zeigen sich viele hingegen unzufrieden. „Die Boni sind viel zu niedrig“, „die Gehälter sind nicht marktüblich“, so lautete die deutliche Kritik der MWE-Associates. Die Kanzlei hat reagiert, ihr Vergütungssystem überarbeitet und Anfang 2023 die Gehälter nochmals angehoben. Dies dürfte die allgemeine Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen – und könnte sich in entsprechend besseren Bewertungen in der nächsten azur-Umfrage niederschlagen.
Flexible und alternative Modelle. Mit ihrer Arbeitsbelastung, die im Vorjahr noch ein deutlicher Kritikpunkt war, zeigten sich die MWE-Associates schon in der aktuellen azur-Umfrage wieder recht zufrieden. Die Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer arbeiten mit rund 50 Wochenstunden drei Stunden weniger als der Durchschnitt – und damit deutlich weniger als in anderen US-Kanzleien üblich. Mit flexiblen Arbeitszeiten, einem alternativen Beschäftigungsmodell mit fester Stundenbasis, Homeoffice sowie einem umfangreichen Gesundheitsmanagement tun die Personalverantwortlichen vergleichsweise viel für die Work-Life-Balance und die Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Auch dies kommt unterschiedlich beim Nachwuchs an: Während einige Associates die Teilzeitmodelle und die Unterstützung durch Notfallbetreuung loben, wünschen sich andere „finanzielle Förderung für Eltern“, „echte Strukturen für Teilzeit“ sowie „weibliche Rollenvorbilder in der Vollpartnerschaft“.
- 20 bis 25 Volljuristen
- 40 Referendare
- 30 Praktikanten
Praktikum & Referendariat
Im Frühling und im Sommer bietet MWE ein fünfwöchiges Praktikantenprogramm, das unter anderem einen Englischkurs, einen Crashkurs im Öffentlichen Recht, einen Moot-Court im Arbeitsrecht und neuerdings einen Workshop ,Coding for Lawyers‘ enthält. Für Referendare gibt es ein kanzleieigenes Repetitorium mit 16 Inhouse-Seminaren pro Jahr, die MWE in Zusammenarbeit mit Kaiser, Hemmer und einer Richterin anbietet. Für den Mix aus Mandatsarbeit, fachlicher Weiterbildung und Veranstaltungen erntet MWE sehr viel Lob von ehemaligen Praktikanten und Ex-Referendarinnen in der azur-Umfrage.
Ausbildung & Karriere
MWE hat ihr umfassendes Weiterbildungsprogramm 2022 neu aufgesetzt. Wie viele andere Kanzleien kooperiert die Kanzlei dazu mit Bucerius. Das Angebot umfasst bis zu acht Seminare pro Jahr zu Themen wie Bilanzen, Unternehmensbewertung und Rhetorik. Erstmals gab es 2022 zudem ein zweitägiges Seminarwochenende mit Soft-Skills-Kursen zu Verhandlungsführung oder Legal Design. Neben fachlichen Elementen, die unter anderem in regelmäßigen Lunch-Sessions für Associates in den ersten drei Berufsjahren behandelt werden, bietet MWE einen wöchentlichen Englischkurs, Unconscious-Bias-Training sowie diverse Networking-Veranstaltungen an. Die Associates bewerteten die Weiterbildung unterdurchschnittlich, allerdings fiel der Zeitpunkt der azur-Umfrage mit der Neustrukturierung des Programms zusammen. In puncto Partnerchancen liegen die Noten im mauen Marktdurchschnitt. Die alternativen Karrierechancen hingegen bewerten die Associates besser als ihre Kollegen in anderen Kanzleien. Frühestens im fünften Jahr können sie zum sogenannten Income-Partner aufsteigen, ab dem siebten Jahr zum Vollpartner. Im Einzelfall besteht die Möglichkeit, dauerhaft als Counsel zu arbeiten.
Arbeit, Leben & Familie
- Alternatives Arbeitsmodell mit festem Stundenvolumen
- Umfangreiches Gesundheitsmanagement mit Sport-, Resilienz- und Ernährungskursen
- Team Green, das sich für Verbesserung der Nachhaltigkeit im Büroalltag einsetzt
- Zusammenarbeit mit PME Familienservice
Stand: Druckausgabe von azur100 2023 mit Erscheinungsdatum 10.03.2023 (Ausnahme: Gehalt, dieses wird regelmäßig aktualisiert). Wie kommen die Analysen in azur100 zustande? Lest hier die ausführliche Methodik.
Standorte in Deutschland: Düsseldorf, Frankfurt, Köln und München
Anwälte in Deutschland: 63 Partner, 13 Counsel, 77 Associates und 2 of Counsel
Frauenanteil Anwälte: 36,1 %; Vollpartnerinnenquote unbekannt
Internationale Präsenz: MWE stammt aus Chicago und unterhält 14 Büros in Nordamerika, acht in Europa und eins in Asien (Singapur).
Bei MWE sollten Bewerberinnen und Bewerber in beiden Examina zusammen 18 Punkte haben. Für Referendarinnen und Referendare sowie wissenschaftliche Mitarbeitende, die sich über einen längeren Zeitraum bewährt haben, macht die Kanzlei auch mal eine Ausnahme. Eine Promotion oder ein ausländischer Abschluss wirken sich positiv aus, sind aber kein Muss. Jeder Bewerber spricht zunächst mit einem bis zwei Partnern aus dem Fachbereich. Bei einem anschließenden Mittagessen mit Associates lernen Bewerbende verschiedene Praxisgruppen kennen. Das Gespräch wird auf Deutsch geführt. Ein Zweitgespräch findet nur auf expliziten Wunsch der Bewerbenden und/oder der Kanzlei statt. In der Regel unterbreitet MWE schon auf Basis des Erstgespräches ein Angebot.
Associates*:
1. Jahr: 150.000 Euro
*Es gibt bei MWE ein alternatives Beschäftigungsmodell mit reduzierter Stundenanzahl und entsprechend weniger Gehalt. In den ersten drei Berufsjahren verdienen Associates auf diesem Track zwischen 85.000 und 95.000 Euro im Jahr (plus Bonus).
Alle aktuellen Gehälter von Associates und Syndizi in verschiedenen Berufsjahren, im Referendariat und für die wissenschaftliche Mitarbeit findest du in unseren Gehältertabellen.
- Arbeitsrecht
- Bank- und Finanzrecht
- Gesellschaftsrecht
- Immobilien- und Baurecht
- Insolvenz und Restrukturierung
- Kartellrecht
- Konfliktlösung
- M&A, Private Equity und Venture Capital
- Öffentlicher Sektor
- Regulierte Industrien
- Technologie und Medien
Bemerkung: Hier sind nur die Rechtsgebiete aufgelistet, die auch im aktuellen JUVE Handbuch Wirtschaftskanzleien auf www.juve.de bewertet werden.