„Wissenschaftliche Flaggschiffe der EU“ auch mit deutschen Juristen bemannt
Die Europäische Union fördert mit ihrem neuen „Erasmus Mundus“-Programm nur wenige, ausgesuchte Studiengänge – an dreien sind deutsche Juristen maßgeblich beteiligt.Übergeordnetes Ziel von „Erasmus Mundus“ ist die Förderung der Hochschulstandorte der Europäischen Union im globalen Wettbewerb. Dazu werden vor allem solche Master-Studiengänge finanziell unterstützt, bei deren Planung und Durchführung Universitäten in der Europäischen Union länderübergreifend kooperieren.
Diese finanzielle Unterstützung kommt jetzt u. a. dem Programm „Master der Europäischen Rechtspraxis“ (LL.M. Eur.) zugute, das an der Universität Hannover unter der Leitung von Prof. Bernd Oppermann ins Leben gerufen wurde. Der zweijährige Kurs wird an zweien von vier Partnerhochschulen in verschiedenen Ländern absolviert: Hannover, Lissabon (Universidade Católica Portuguesa), Le Havre und Rouen. Unterrichtssprache ist die Landessprache der jeweiligen Gastuniversität, die gegenseitige Anerkennung des LL.M.-Abschlusses ist garantiert. Die 474.000 Euro Fördermittel sind zum großen Teil für die Vergabe von Stipendien an Teilnehmer und Wissenschaftler aus Nicht-EU-Staaten gedacht.
An der Erasmus-Universität Rotterdam wird der einjährige „European Master in Law and Economics“ gefördert, der die Anwendung von ökonomischen Methoden zur Analyse des Rechts zum Inhalt hat. Deutsche Partnerhochschule ist die Universität Hamburg. Auch hier ist entsprechend der Zielsetzung des „Erasmus Mundus“-Programms der Löwenanteil des Geldes für Stipendien an Teilnehmer aus Drittländern eingeteilt.
Die Ruhr-Universität Bochum schließlich ist Mitglied des „Network on Humanitarian Action (NOHA)“ und als solches an dem Studiengang Humanitäre Hilfe beteiligt, der ebenfalls die begehrten EU-Mittel zugewiesen bekommt. Präsident von NOHA ist Prof. Dr. Horst Fischer vom Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität. Der jetzt in die EU-Förderung eingebundene Studiengang existiert seit über zehn Jahren.
http://europa.eu.int/comm/education/programmes/mundus/index_de.html