Wissenschaftspreise: Haftung und Vermarktung
Zwei renommierte Wissenschaftspreise gingen im Juni an Juristen. Der 38-jährige Dr. Bernd Hartmann erhielt einen von zwei Nachwuchsförderpreisen des Förderkreises der Universität Münster, die 31-jährige Dr. Daniela Schork belegte den dritten Platz beim Wissenschaftspreis des Markenverbandes.
Hartmann wurde in Münster für seine Habilitationsschrift „Öffentliches Haftungsrecht: Ökonomisierung – Europäisierung – Dogmatisierung“ ausgezeichnet. Der Jurist, so die Begründung der Jury, habe das bisher ungeordnete Gebiet des Staatshaftungsrechts systematisiert, einer ökonomischen Analyse unterzogen und mit den europäischen Entwicklungen zusammengeführt. Hartmann ist in Münster als Privatdozent tätig und vertritt derzeit eine Professur für öffentliches Recht. Er teilt sich den mit 10.000 Euro dotierten Preis mit dem Mediziner Dr. Nils Thoennissen.
Vom Markenverband prämiert wurde Dr. Daniela Schorks Konstanzer Dissertation „Imitationsmarketing – Die irreführende Produktvermarktung nach Art. 6 Abs. 2 lit. a UGP-RL, § 5 Abs. 2 UWG“. Schork beschreibe, heißt es in der Begründung, erstmals den umfassenden Anwendungsbereich des Verbots assoziierender Vermarktungspraktiken und stelle gleichzeitig das Konkurrenzverhältnis zum Markenrecht und den immaterialgüterrechtlichen Schutztatbeständen dar.
Den ersten Preis erhielt die Psychologin und Wirtschaftswissenschaftlerin Dr. Sabrina Hegner, der zweite Preis ging an den Wirtschaftsingenieur Dr. Tobias Recke. Der Wissenschaftspreis wird seit 1980 im Zweijahresturnus vom Markenverband e.V. und der Gesellschaft zur Erforschung des Markenwesens (GEM) verliehen und ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. (Norbert Parzinger)