Arbeitserleichterung: Hengeler-Associate erfindet PDF-Plug-in für Juristen

Dr. Steffen Wörner, Hengeler Mueller
Während deutsche Gerichte (und Gesundheitsämter) noch gerne mit dem Faxgerät arbeiten, ist für Anwälte das PDF-Dokument zum Standard geworden. Aber umständlich kann die PDF-Arbeit trotzdem sein. Ein Frankfurter Hengeler-Anwalt schafft mit seiner Idee Erleichterung.
Dr. Steffen Wörner ist Senior Associate in der Litigation-Praxis von Hengeler Mueller. An einem Herbstabend 2018 bekommt der 35-Jährige von Partner Dr. Markus Meier eine Mail: Bitte das Urteil im Anhang auf Rechtsmittel prüfen. Eine Standardaufgabe für erfahrene Associates wie Wörner. Wie so häufig ist das PDF gespickt mit Referenzurteilen und Paragrafen. Alle Referenzen müssen geprüft werden. Jeder Jurist kennt das: Browserfenster wechseln, Suchmasken öffnen, Treffer durchsuchen. Immer und immer wieder. Wie lästig! Warum kann ich im PDF nicht einfach auf die Referenz klicken, und es öffnet sich automatisch der richtige Pfad, denkt sich Wörner?
Zwischen diesem Gedanken und einem fertigen Plug-in für den Adobe Reader liegen 36 Monate. In dieser Zeit war Wörner abends und am Wochenende ein Mini-Start-up. Entwickler suchen, Business Pläne schreiben, Verträge aufsetzen, Prototypen testen und vermarkten. Er besorgt sich Lektüre über Verhandlungsstrategien und anderes betriebswirtschaftliches Know-how. Was ihm außerdem hilft, ist seine Ausbildung bei Hengeler. Projektmanagement kennt Wörner aus komplexen Litigation-Mandaten. Kreative Lösungen ebenfalls. Inzwischen kann jeder Jurist das PDF-Plug-in kaufen. Und es liegt nur noch ein Klick zwischen der Fußnote und der Datenbank.