Im zweiten Jahr sind es wieder die männlichen Associates, die rund drei Prozent mehr verdienen. Dieser Gehaltsunterscheid hält sich, mit Ausnahme des fünften Berufsjahrs, dann auch bis ins sechste Jahr. Erst nach sieben Jahren sind Männer und Frauen mit durchschnittlich 114.000 Euro wieder gleichauf. Zu diesem Zeitpunkt sind jedoch viele Frauen bereits aus den Kanzleien ausgeschieden. Zudem sind weibliche Senior Associates häufiger auf Teilzeitbasis tätig. Für die Gehaltsstatistik wurden hier nur Teilnehmer berücksichtigt, die Vollzeit arbeiten.
Gender Pay Gap wird insgesamt kleiner
Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Gehaltslücke insgesamt jedoch deutlich geschrumpft. Während sich die Anfangsgehälter von Männern und Frauen 2015 noch um satte zehn Prozent unterschieden, betrug der Unterschied 2016 nur noch fünf Prozent. Die positive Tendenz setzt sich somit fort: Mit durchschnittlich rund acht Prozent mehr Gehalt sind die weiblichen Berufsanfänger im Jahr 2017 die Großverdiener. Und auch mit Blick auf das steigende Dienstalter reduziert sich der Gehaltsunterschied. So verdienten laut der azur-Associate-Umfrage 2016 Männer im zweiten und dritten Berufsjahr rund zwölf Prozent mehr als Frauen. 2017 lag der Unterschied in den meisten Altersgruppen nur noch bei etwa drei Prozent. An der letzten azur-Associate-Umfrage nahmen zwischen Mai und Juli 2017 insgesamt 3.007 junge, berufstätige Juristen teil.